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viel dazu beitragen, an Pünktlichkeit und sorgsame Benutzung der Zeit
zu gewöhnen.
Es nahten die Weihnachtstage. Ich war schon alt genug, um zu
wissen, daß der heilige Christ nicht im buchstäblichen Sinne genommen
durch die Luft dahergeflogen kommt und allerlei Geschenke bringt;
sondern daß der heilige Christ die innige Liebe, der gute Geist in den
Herzen der Angehörigen ist, die still und heimlich darauf denken, ein¬
ander zu erfreuen und zu beglücken. Wie selig geht da jedes umher,
lauscht dem andern seine verborgenen Wünsche ab, kann sich fast nicht
halten, das Geheimnis zu bewahren, und ist doch wieder voll Freude,
im stillen zu wirken und zu schaffen für das andere! Wo das ist,
kann man wohl sagen: der heilige Christ schwebt in der Luft des
Hauses, x
Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als daß mir zu Weihnachten
eine Uhr beschert würde, ließ das aber keiner Menschenseele merken;
nicht einmal meiner immer seelenfrohen Schwester Minna sagte ich ein
Wort davon. Wenn aber nur von einer Uhr die Rede war, zitterte ich
vor Angst, und wenn man zufällig fragte: „Wie viel Uhr ist’s?“ war
ich ganz böse. Das muß mich verraten haben; denn hört, wie mir’s
ergangen ist.
Eines Mittags, als ich in die Stube trete und schon in der Thür
stehe, höre ich, wie mein Vater der Mutter zuruft: „Frau, thu schnell
Adams goldene Repetieruhr weg!“ Er wickelt nun schnell etwas in ein
Papier und versteckte es. Meine Mutter sah betrübt aus; ich aber that,
aE ob ich gar nichts gesehen und gehört hätte, und war überaus heiter.
^ on nun an ging ich stolz durch die Straßen und meinte, jeder müsse
nilrs ansehen, welch eine goldene Zukunft ich habe. Es that mir nur
leid, daß man die Uhren in der Tasche trägt, so verborgen und nicht
often vor aller Welt, und — so leicht wird man von der Eitelkeit be¬
trogen, daß ich mir einredete, das wäre doch viel menschenfreundlicher,
Nvenn man die Uhren offen trüge, denn da könnten auch die armen
Leute immer genau sehen, welche Zeit es ist.
-Teder, der es erschwingen und darauf acht haben kann, hat eine
eigene Uhr verborgen in der Tasche, und diese richtet und stellt er von
°lt zu Zeit nach der großen Uhr am Kirchturm, und die Uhr am
Kirchturm wird nach der Sonne gerichtet, deren Lauf Gott von Ewig¬
keit her festgesetzt, und die Menschen können weiter nichts thun als