Full text: [Teil 3, [Schülerband]] (Teil 3, [Schülerband])

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sagte Eulenspiegel bei sich selbst, setzte sieb an den Tiscb und 
verzehrte mit gutem Appetit einen Salzkuchen, den er zufällig 
bei sich batte. Als nun bald darauf ein grosser Braten aufge¬ 
tragen wurde, rührte Eulenspiegel ihn nicht an, sondern meinte, 
er sei von dem Geruch schon gesättigt. Nach Tisch forderte 
der Wirt von jeglichem Gast drei kölnische Weisspfennige für 
die Zehrung. Till Eulenspiegel aber sagte: „Wie soll ich zahlen, 
so ich doch nichts gegessen oder getrunken habe?“ Der Wirt 
sagte dagegen: „Du hast mit bei Tische gesessen und hättest 
essen mögen, so viel du gewollt hättest; bist du aber von dem 
blossen Geruch schon satt geworden, so ist es mein Vorteil und 
der deinige auch, du hast dir den Magen gewiss nicht überladen.“ 
Da nahm Eulenspiegel drei kölnische Weisspfennige aus der 
Tasche, warf sie auf das Zahlbrett und fragte den Wirt, ob 
sie nicht einen guten Klang hätten. „Ja wohl,“ sagte der Wirt 
und wollte sie einstreichen; aber Eulenspiegel kam ihm zuvor 
und sagte: „Ich habe den Geruch von deinem Braten gehabt, 
nimm du dafür den Klang von meinem Gelde.“ Die übrigen 
Gäste lachten, der Wirt musste den schlauen Gast ohne Zahlung 
davonziehen lassen, und mancher fragte ihn hohnneckend, wozu 
er den Klang von Eulenspiegels Gelde doch anwenden wolle. 
Till Eulenspiegel war, wie erzählt wird, in einem Dorfe 
unweit Schöppenstedt im Herzogtum Braunschweig geboren und 
starb 1350 in dem Städtchen Mölln, vier Meilen von Lübeck, 
wo man einen Grabstein mit seinem Wappen zeigt. So oft er 
nämlich an einem Orte einen Mutwillen verübt hatte und, um 
den Folgen zu entgehen, sich aus dem Staube machte, zeichnete 
er mit Kreide an die Thür des Hauses eine Eule, die einen 
Spiegel in den Klauen hält, und schrieb darunter: „Der ist es 
gewesen.“ Noch jetzt nennt man mutwillige, verkehrte und 
närrische Handlungen Eulenspiegelstreiche. o. Schulz. 
133. Eulenspiegel und der Fuhrmann. 
Eulenspiegel ging eines Tages über Feld. Unterwegs begegnete 
ihm ein Fuhrmann, der ans einer steinigen Straße seine Pferde über 
die Gebühr zum Lausen antrieb. 
„Kann ich," fragte er im Vorbeijagen, „wohl noch vor Abend 
zur Stadt kommen?" 
Eulenspiegel antwortete: „Wenn ihr langsam fahret."
	        
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