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Hansel aber hatte nicht nach dem Rätzchen gesehen, sondern
immer einen von den blanken Kieselsteinen aus seiner Tasche
auf den kveg geworfen.
Rls sie mitten in den Wald gekommen waren, sprach
der Vater: „Nun sammelt holz, ihr Rinder, ich will ein
Feuer anmachen, damit ihr nicht friert!" Hansel und Gretel
trugen Reisig zusammen, einen kleinen Rerg hoch. Vas
Reisig ward angezündet. Und als die Flamme recht hoch
brannte, sagte die Frau: „Run legt euch ans Feuer, ihr
Rinder, und ruht euch aus; wir gehen in den Wald und
hauen holz; wenn wir ferüg sind, kommen wir wieder und
holen euch ab."
3.
Hansel und Gretel saßen am Feuer. Rls der Mittag
kam, aß jedes sein Stücklein Brot. Da sie die Schläge der
Holzaxt hörten, so glaubten sie, ihr Vater wäre in der
Nähe. Es war aber nicht die Holzaxt, sondern ein Rst, den
er an einen dürren Raum gebunden hatte, und den der wind
immer hin und her schlug. Und als sie so lange gesessen
hatten, fielen ihnen die Rügen vor Müdigkeit zu, und sie
schliefen fest. Rls sie endlich erwachten, war es schon finstre
Rächt. Gretel fing an zu weinen und sprach: „wie sollen
wir nun aus dem Walde kommen!" hänsel aber tröstete
sie: „warte nur ein Weilchen, bis der Mond aufgegangen
ist, dann wollen wir den weg schon finden." Rls der volle
Mond aufgestiegen war, nahm hänsel sein Schwesterchen an
der Hand und ging den Rieselsteinen nach, die schimmerten
wie neu geschlagene Münzen und zeigten ihnen den weg.
Die Geschwister gingen die ganze Rächt hindurch und kamen
bei anbrechendem Tag wieder zu ihres Vaters Hause. Sie
klopften an die Tür, und als die Frau aufmachte und sah,
daß es hänsel und Gretel war, sprach sie: „Ihr bösen Rin¬
der, was habt ihr so lange im Walde geschlafen; wir haben
geglaubt, ihr wolltet gar nicht wiederkommen!" Der Vater
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