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172. Der Raiserxin Miedrich.
Bei Gelegenheit eines Besuches in der Victoria-Fortbildungs—
schule.
Am Tag, da frohe Huld'gung uns vereint
Vor Dir, erhabene Protektorin,
Sonnt sich in dieses edlen Wortes Sinn
Geist und Gemüt!
Beschützerin! Dies Wort umtönet mild
Uns junge Wanderer auf unsern Wegen;
Es schlägt das Herz, o Fürstin, Dir entgegen,
Wir schauen auf mutvoll und dankerfüllt.
Beschützerin! Vor Feinden unversehrt
Beschützt der Vogel seine zarte Brut;
Die Mutter schützt ihr Kind in treuer Hut;
Zum Schutz der Heimat ist der Mann bewehrt —
Uns schützest Du! Läßt uns die Waffen geben,
Die für den Kampf des Lebens uns gefehlt.
In Deinem Namen lernen wir sie heben
Und blicken in die Zukunft froh, gestählt.
„Kenntnis und Arbeit und ein ernstes Wollen
Und frommer Sinn sei eure Waffenkunde,“
So lehrtest Du. Und wir mit Herz und Munde
Geloben Dir, daß sie nicht sinken sollen,
Und daß die Jugend rings in Stadt und Land
Sie wird von kleinerm Sieg zu größerm nützen.
Dich aber möge des Allmächt'gen Hand,
Erhabenste Beschützerin, beschützen! Auguste Caro.
173. Das Ende des Deutschen Reiches. 1806.
(Aus der Erklärung des Kaisers Franz II. vom 6. August 1806.)
„In der vollkommensten Überzeugung, daß es Uns gänzlich
unmöglich ist, die mit Unserem kaiserlichen Amte verbundenen Pflich—
ten länger zu erfüllen, sind Wir es Unsern Grundsätzen und Unserer
Würde schuldig, auf eine Krone zu verzichten, die nur insoweit in
Unsern Augen einen Wert haben konnte, als Wir imstande waren,
dem Vertrauen, das Uns die Kurfürsten, Fürsten und Stände des
Reiches zeigten, zu entsprechen und die übernommenen Verpflich—
tungen zu erfüllen.
Wir erklären demnach durch Gegenwärtiges, daß Wir das Band,
das Uns bis jetzt mit dem deutschen Staatskörper vereinigt, als auf—