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Hausrecht.
und umsonst tun aus Liebe und Gunst zu Gott. Aus solcher Zu—
versicht sollen solche Werke alle erwachsen und eine Ubung und
Vermahnung sein, solechen Glauben und Zuversicht immer mehr
und mehr zu stärken. Denn wie nun vielmal gesagt ist: dieser
Glaube macht alle Werke gut; ja er mub; sie tun und der Werk-
meister sein.
2. MWiederum sollen dié Herren und Frauen ihre Knechte,
Mãaãgde und Arbeitsleute nicht in wütender Weise regieren, nicht
alle Dinge aufs genaueste suchen, zuweilen etwas nachlassen und
um des Friedens willen dureh die Finger sehen. Denn es können
nicht alls Dinge allezeit schnurgerade gehen, in keinem Stand,
weil wir auf Erden in der Unvolläkommenheit leben. Davon sagt
St. Paulus Kol. 4, 1: „Ihr Herren sollt mit eurem Gesinde gleich
und billig handeln und gedenken, daß ihr auch einen Herrn im
Himmel habt.“ Darum wie die Herren von Gott wollen, daß er
nicht mit ihnen aufs schärfsté handle, sondern viele Dinge
in Gnaden nachlasse, so sollen sio auch gegen ihr Gesinde
desto sanfter sein und etwas nachlassen, aber doch Fleiß an-
wenden, daß sie recht tun und Gott fürchten lernen.
Alles, was von diesen Werken gesagt ist, ist in den zweien
begriffen: Gehorsam und Sorgfältigkeit. Gehorsam gebührt den
Untertanen, Sorgfãltigkeit den Oberherren, dal sio Pleih haben,
ihre Untertanen wohĩ zu regieren, lieblich mit ihnen zu handeln
und alles zu tun, damit sie ihnen nützlich und hilfreich seien. Das
ist inhr VWeg zum Himmel und ühr bestes Werk, das sie auf Erden
tun können.
Wer aber Gott will dienen, der tue, was Gott in seinem Wort
befohlen hat. Bist du Magd oder Knecht, so sei in deinem Dienst
gehorsam und treu. Bist du Herr oder Frau, so ärgere dein Ge-
sinde nicht mit Worten noch Werken, sondern tue, vas dir wohl-
ansteht, und halte sie auch zur Furcht Gottes. Gredigt über
Matth. 4 111
Martin Luther.
37. Hausrecht.
Tritt ein zu dieser Schwelle!
Willkommen hierzuland!
Leg' ab den Mantel, stelle
den Stab an diese Wand!
Sitz obenan zu Tische!
Die Ehre ziemt dem Gast.
Was ich vermag, erfrische
dich nach des Tages Last!
Wenn ungerechte Rache
dich aus der Heimat trieb,
nimm unter meinem Dache
als teurer Freund vorlieb!
Nur eins ist, was ich bitte:
Laß du mir ungeschwächt
der Väter fromme Sitte,
des Hauses heilig Recht.
Uland.