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Breite die Wurzeln möglichst wagrecht aus und sorge dafür, daß
dieselben mit guter Erde umgeben werden, welche mit den Fingern
sorgsam zwischen dieselben hineingebracht wird. Schlämme den Baum
nach der Pflanzung mit Wasser tüchtig ein und befestige ihn lose an
einem schon vor der Pflanzung beigesteckten kräftigen Pfahl, der bis
zur Krone, aber nicht in dieselbe hineinreicht. Wenn möglich, bedecke
die Baumscheibe mit Strohdünger, damit der Boden gleichmäßig feucht
bleibt und nicht krustig wird.
3. Entfernung der Obstbäume voneinander. Pflanze die
Obstbäume nicht zu eng: Apfel-, Birn- und Kirschbäume je nach
Sorten 8— 12 m, Zwetschen⸗, Pflaumen⸗, Pfirsich und Aprikosenbäume
5—6m. Doch lassen sich letztere Gattungen mit Nutzen zwischen die
Kernobstbäume pflanzen, weil sie abgängig werden, bis diese den
ganzen Raum brauchen.
4. Ersatz abgängiger Bäume. Pflanze keinen jungen Baum
an die Stelle, wo ein alter entfernt wurde, weil hier die Erde total
ausgemergelt ist. Geht es aber durchaus nicht anders, so hebe eine
Grube von wenigstens 2 m Breite und 80 em Tiefe aus und bringe
in dieselbe guten fruchtbaren Boden von einem Grundstück, auf
welchem noch kein Baum gestanden hat.
5. Beschneiden der jungen Bäume. Die Kronenzweige der
Steinobstbãume beschneide beim Verpflanzen, die der Kernobstbäume
aber erst in dem der Pflanzung folgenden Jahr. Schneide so, daß die
Krone schön pyramidal wird und stets einen gut entwickelten Mittel—
trieb hat. Laß nicht mehr Zweige stehen, als dein Baum später Aste
brauchen kann. Beschneide nur so viele Jahre die Baumkrone, als
nötig ist, dieselbe gut zu bilden. Ist dies geschehen, und ist der Stamm
so erstarkt, daß er die Krone tragen kann, so sorge nur dafür, daß
die Äste sich nicht kreuzen und die Krone nicht zum Dickicht wird.
6. Pflege der Obstbäume. Bäume im Ackerfeld schütze vor
Beschädigung mit Pflug und Egge durch drei mit Latten unterein—
ander verbundene Pfähle, vor Hasen und Schafen durch Einbinden
mit Drahtgeflecht, Dornen, Reisig oder Schilf. Die Baumscheiben
behacke mehrmals im Jahre; je breiter dieselben gehalten werden,
desto besser ist es.
Cose Rinde, Moos, Flechten und sonstige Schmarotzerpflanzen dulde
niemals an Stamm und Asten. Dürre Äste schneide dicht am Astring
ab und verstreiche die Wunden mit Baumwachs, lfarbe oder auch
Teer. Krebsige oder brandige Stellen schneide aus und verstreiche sie
mit Baumsalbe (Lehm und Kuhfladen gemischt). Bestreiche alle Jahre
im Herbst den Stamm und die dickeren Aste mit Kalkmilch; du schützest
sie dadurch vor Frostschaden, tötest die Insektenlarven und die Keime
der Schmarotzerpflanzen. Entferne die Raupennester, schüttle im Früh—
jahr Maikäfer und Rüsselkäfer ab und töte sie. Sammle sorgfältig
das wurmige Obst und beiseitige es. Hege und pflege die insekten—
fressenden Vögel.
6. Düngung der Obstbäume. Dünge deine Obstbäume, so
oft sie in ihrem Zolztrieb nachlassen. Mache zu diesem Zweck unter