4 
16 
* 
2 
Breite die Wurzeln möglichst wagrecht aus und sorge dafür, daß 
dieselben mit guter Erde umgeben werden, welche mit den Fingern 
sorgsam zwischen dieselben hineingebracht wird. Schlämme den Baum 
nach der Pflanzung mit Wasser tüchtig ein und befestige ihn lose an 
einem schon vor der Pflanzung beigesteckten kräftigen Pfahl, der bis 
zur Krone, aber nicht in dieselbe hineinreicht. Wenn möglich, bedecke 
die Baumscheibe mit Strohdünger, damit der Boden gleichmäßig feucht 
bleibt und nicht krustig wird. 
3. Entfernung der Obstbäume voneinander. Pflanze die 
Obstbäume nicht zu eng: Apfel-, Birn- und Kirschbäume je nach 
Sorten 8— 12 m, Zwetschen⸗, Pflaumen⸗, Pfirsich und Aprikosenbäume 
5—6m. Doch lassen sich letztere Gattungen mit Nutzen zwischen die 
Kernobstbäume pflanzen, weil sie abgängig werden, bis diese den 
ganzen Raum brauchen. 
4. Ersatz abgängiger Bäume. Pflanze keinen jungen Baum 
an die Stelle, wo ein alter entfernt wurde, weil hier die Erde total 
ausgemergelt ist. Geht es aber durchaus nicht anders, so hebe eine 
Grube von wenigstens 2 m Breite und 80 em Tiefe aus und bringe 
in dieselbe guten fruchtbaren Boden von einem Grundstück, auf 
welchem noch kein Baum gestanden hat. 
5. Beschneiden der jungen Bäume. Die Kronenzweige der 
Steinobstbãume beschneide beim Verpflanzen, die der Kernobstbäume 
aber erst in dem der Pflanzung folgenden Jahr. Schneide so, daß die 
Krone schön pyramidal wird und stets einen gut entwickelten Mittel— 
trieb hat. Laß nicht mehr Zweige stehen, als dein Baum später Aste 
brauchen kann. Beschneide nur so viele Jahre die Baumkrone, als 
nötig ist, dieselbe gut zu bilden. Ist dies geschehen, und ist der Stamm 
so erstarkt, daß er die Krone tragen kann, so sorge nur dafür, daß 
die Äste sich nicht kreuzen und die Krone nicht zum Dickicht wird. 
6. Pflege der Obstbäume. Bäume im Ackerfeld schütze vor 
Beschädigung mit Pflug und Egge durch drei mit Latten unterein— 
ander verbundene Pfähle, vor Hasen und Schafen durch Einbinden 
mit Drahtgeflecht, Dornen, Reisig oder Schilf. Die Baumscheiben 
behacke mehrmals im Jahre; je breiter dieselben gehalten werden, 
desto besser ist es. 
Cose Rinde, Moos, Flechten und sonstige Schmarotzerpflanzen dulde 
niemals an Stamm und Asten. Dürre Äste schneide dicht am Astring 
ab und verstreiche die Wunden mit Baumwachs, lfarbe oder auch 
Teer. Krebsige oder brandige Stellen schneide aus und verstreiche sie 
mit Baumsalbe (Lehm und Kuhfladen gemischt). Bestreiche alle Jahre 
im Herbst den Stamm und die dickeren Aste mit Kalkmilch; du schützest 
sie dadurch vor Frostschaden, tötest die Insektenlarven und die Keime 
der Schmarotzerpflanzen. Entferne die Raupennester, schüttle im Früh— 
jahr Maikäfer und Rüsselkäfer ab und töte sie. Sammle sorgfältig 
das wurmige Obst und beiseitige es. Hege und pflege die insekten— 
fressenden Vögel. 
6. Düngung der Obstbäume. Dünge deine Obstbäume, so 
oft sie in ihrem Zolztrieb nachlassen. Mache zu diesem Zweck unter
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.