Vaterland, durch deine Gauen wie ein Vöglein frei zu ziehn, 
nur zu lauschen, nur zu schauen, allen Sorgen zu entfliehn, 
das sind echte Weihestunden; nimmer preist sie Lobgetön. 
Jetzt erst hab' ich's recht empfunden: Vaterland, wie bist du schön! 
(Fr. Hähnel.) 
Wie bist du schön, mein Vaterland, du deutsche Erde, weit und blühend! 
Es glänzt der Ströme gold'nes Band um deine Gipfel, sonnig glühend; 
es liegt, vom höchsten Alpenschnee, von jedem Zauberreiz begleitet, 
bis zu des Nordens grüner See ein segenstrahlend Netz gebreitet. (O. Roguette.) 
Deutschland hat sieben W: Wasser, Wald, 
Wachs, Wein, Weizen, Wiese, Wolle. 
Deutschland ist das Brust- und Kern— 
Kron⸗)stück Europas. 
Deutsche sind so alte Leute, 
lernen doch erst reden heute. 
Wann sie lernen doch auch wollten, 
wie recht deutsch sie handeln sollten! 
40. Deutsches Lied. 
1. Von allen Ländern in der Welt 
das deutsche mir am besten gefällt; 
es träuft von Gottes Segen. 
Es hat nicht Gold und Edelstein; 
doch Männer hat es, Korn und Wein 
und Eichen allerwegen. 
2. Von allen Freunden in der Welt 
der Deutsche mir am besten gefällt, 
von Schale wie vom Kerne; 
die Stirne kalt, den Busen warm, 
wie Blitz zur Hilfe Hand und Arm 
und Trost im Augensterne. 
3. Von allen Sitten in der Welt 
die deutsche mir am besten gefällt, 
ist eine feine Sitte, 
gesund am Leib und Geist und Herz, 
zur rechten Stunde Ernst und Scherz 
und Becher in der Mitte! 
4. Es lebe die gesamte Welt! 
Dem Deutschen deutsch am besten gefällt; 
er hält sich selbst in Ehren 
und läßt den Nachbar links und rechts, 
wes Landes, Glaubens und Geschlechts, 
nach Herzenslust gewähren. 
G. Ph. Schmidt von Lübeck.) 
41. Das ganze Herz dem Vaterland. 
Nun laßt uns hoch die Becher heben hält dann die Hand das Schwert um— 
und schwören bei dem gold'nen Wein: spannt, 
Dem Vaterland das ganze Leben und statt der Worte sprechen Wunden: 
und nicht ein Lebehoch allein! Das ganze Herz dem Vaterland! 
Dem stolzen Land, dem Land der Eichen, Dir, deutsches Land, du Herz der Welten, 
dem Land, wo unsre Wiege stand, du hochgepries'nes, heil'ges Land, 
dem Land so herrlich, ohnegleichen, dir soll das Lied der Sänger gelten, 
das ganze Herz dem Vaterland. dir sei ein deutscher Gruß gesandt. 
Und steht der Feind vor unsern Toren, Wir schwören's bei dem Saft der Reben, 
und droht uns fremder Dränger Schar — wir schwören's laut mit Herz und Hand: 
was wir beim Rebenblut geschworen, Dir, deutsches Land, das ganze Leben! 
wir halten's mit dem Herzblut wahr! Das ganze Herz dem Vaterland! 
Wie den Pokal in diesen Stunden, (Emil Rittershaus.) 
42. Von Freiheit und Vaterland. 
Es sind elende und kalte Klügler aufgestanden in diesen Tagen, die sprechen 
in der Nichtigkeit ihrer Herzen: 
„Vaterland und Freiheit, leere Namen ohne Sinn, schöne Klänge, 
womit man die Einfältigen betört! Wo es dem Menschen wohlgeht, da ist 
sein Vaterland, wo er am wenigsten geplagt wird, da blüht seine Freiheit.“
	        
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