Full text: [Teil 1, [Schülerband]] (Teil 1, [Schülerband])

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Päckchen Blütenstaub mitbrächtest. Daher hatte ich für dich schon 
den besten Honigseim bereitgestellt. Aber Stunde aus Stunde 
verrann, und wer sich nicht sehen ließ, das war mein Hummelchen. 
Wo hast du nur so lange gesteckt? Der Weg ist doch gar nicht 
so weit. Ich dachte nun schon, du habest dich verirrt und kämst 
heute gar nicht mehr zu mir; darum habe ich eben in dieser 
Minute meinen Honigsaft einem großen, gelben Zitronenfalter 
geschenkt, der mich so bescheiden darum bat. Es tut mir ja 
nun furchtbar leid, daß ich dich für deine Mühe und große 
Liebenswürdigkeit heute nicht mehr belohnen kann. Aber 
komm nur morgen in aller Frühe wieder her, dann werde ich 
Honig für dich in Hülle und Fülle haben." 
Das war dem Hummelchen denn aber doch zu viel. Es 
wußte sich vor Ärger und Verdruß nicht zu lassen. Die gröbsten 
Schimpfworte, die es kannte, schleuderte es dem Kleeblümchen 
entgegen. Das aber lachte ihn gerade so aus wie sein 
Schwesterchen und sagte: „Na, na, altes Brummelchen, gib 
dich nur zufrieden! Du bist ja allein schuld daran! Du konntest 
ja früher kommen. Doch warte einen Augenblick, ich will dir 
wenigstens deine schwere Last abnehmen!" 
Bei diesen Worten griff es mit den zarten Blumenhändchen 
nach seinem Kopfe und streifte aus den struppigen Haaren den 
gelben Blütenstaub heraus. 
Da wurde Hummelchen noch ungebärdiger und schlug 
wütend mit seinen Flügeln nach dem Kleeblümchen, aber das 
wich ihm geschickt aus. 
6. 
So mußte Hummelchen auch von hier mit knurrendem 
Magen und zornigem Sinn abziehen. Sein Gelüst nach Klee¬ 
honig mußte es sich heute vergehen lassen, es bekam keinen 
mehr. Nach rastlosem Suchen fand es bis zum Abend kaum 
noch so viel anderen Honig, daß es seinen Hunger stillen konnte; 
denn die Bienchen waren den ganzen Tag über fleißig gewesen 
und hatten tüchtig eingetragen. Müde und matt kehrte es, als 
die Sonne eben hinter dem Walde verschwinden wollte, nach
	        
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