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Blütenstaub sich zuzueignen und ihn in Wachs zu verwandeln
Zuweilen entführt der hbeftige Wind bei einem Gewitter den
sStaub in die Weite und überzieht die Regenpfützen mit einem
gelben Pulver, welches unwissende Menschen für Schwefelregen
ausschreien.
169. Der Vöglein Abschied.
. Wer Rlappert am Dache, mein Rindlein? Horch! horch!
Ade, Eeber Bauer! so rufet der Storch.
Nun ade denn, du Dorf und ihr fleissigen Leut,
ihr Wiesen, ihr Sümpfe, wir scheiden ja heut.
Gott segne das Huttehen, auf dem wir gewohnt,
er lass' es vom Peuer und Stürmen verschont.
Wenn lauer im Frühling die Lüfte dann wehn,
daun giebt es ein freudiges Wiedersehn. Ade! Ade!
2. Vom Bache noch einmal trinkt Nachtigall schnell.
Ade, liobe Hluren! so singet sie hell.
Ihr habt mich erquicket mit Speise und Drank,
ich hab's euch gedanket mit schmetterndem Sang'.
Nun seid ihr ermüdet, wollt schlafen auch gehn,
o möget im Lenze ihr wonnig erstehn!
Wir Vöglein, wir können so lange nicht warten.
Gott schirme indessen den schlummernden Garten! Ade! Ade!
3. Zum Fenster noch einmal blckt Schwälbehen hinein.
Ade, liebe Rinder, geschieden muls sein!
Ich hatte mein Nest an dem Penster gebaut,
ihr habet mit Ereuden die Kleinen geschaut
und gern auf mein Zwitschern des Morgens gehört,
ihr habet mir nimmer den Erieden gestört.
Drum möge aueh euch in Freud' und Gefahren
der Himmel die liebenden Eltern bewahren! Ade! Adel
170. Die Krähe.
Seht doeh die Krähe dort an, wie sie so abgemessen in
ihrem schwarzen Rleide hinter dem Pfluge einherschreitet! Sie
setzt ihre stämmigen Beine weit voneinander und tritt sehwer
auf. Ihr Rücken ist breit, und ihr dicker Schnabel mit den
scharfen Kanten und der gebogenen Spitze scheint ganz darauf