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4. „Horch! hörst du's knistern?" Und sie atmen kaum.
„Gewiß, das Christkind bringt den Tannenbaum!
Er brennt! er brennt!" Es fällt ein heller Schein
durchs Schlüsselloch ins dunkle Kämmerlein.
5. Nun spürt man schon der Tanne würz'gen Hauch.
Ter Bruder fragt: „Kannst du dein Sprüchlein auch?
Ich hab' mir meins soeben aufgesagt,
daß ich nicht stocke, wenn das Christkind fragt."
6. Die Schwester nickt! — Ein helles Glöcklein klang;
dem kleinen Pärchen wird so wonnebang.
Die Tür springt auf; aus grüner Zweige Kranz
strahlt blendend hell der Weihnachtskerzen Glanz.
7. Und jetzt zum Tisch! O, wie das jauchzt und lacht:
„O, sieh nur, was das Christkind mir gebracht!"
Die Wangen glühn, die Augen blitzen klar;
am Hals der Eltern hängt das frohe Paar.
8. Nun spielen sie am hellen Weihnachtstisch;
wie bleiben doch die Äuglein heut so frisch!
Der Sandmann, der zu früher Zeit sonst naht,
hat sicher heut verfehlt den rechten Pfad.
9. Doch endlich ruft die Mutter: „Nun ins Nest,
damit ihr frisch erwacht am Weihnachtsfest!
Zu Bett! zu Bett!" Die Lichter löschen aus,
und Engel halten Wacht am stillen Haus. Julius Sturm.
77. Von den Engeln.
1. Nun laß dir erzählen, mein liebes Kind,
wie schön die guten Engel sind!
Sie sind so schön von Angesicht
als Erd’ und Himmel im Frühlingslicht,
sie haben Augen, gar blau und klar,
und ewige Blumen im goldigen Haar,
und ihre raschen Flügelein,
die sind von silbernem Mondenschein.
Bei Tag und Nacht
schweben die Engel in solcher Pracht.