I. Altdeutsche Literatur.
fireo in folche,
20 der Männer im Volke,
„eddo bweltbhes cnuosles dü sös.
oder welches Geschlechtes du auch seiest
ibu dü mô ônan sagês, ik mi dé ôdre vet,
Wenn du mir einen nennst, ich mir die anderen weiß,
25 chind, in chunincrĩche: chüd ist mi al irmindeot.“
Kind, im Königreiche: und uist mir alles Vort
Hadubrant gimahalta, Liltibrantes sunu:
Hadubrand sprach, Hildebrands Sohn:
„dat sagêtun mĩ düsere liutt,
30 „Das sagten mir unsere Leute,
alte anti frôte, dea ôrhina waärun,
alle und Wweillse, die früher waren,
dat Liltibrant hêtti mün fater: ih heittu Hacdubrant . .“
daß Hildebrand hieße mein Vater— iich heiße Hadubrand.
35 forn er ôstar giweit (flôöh her Otachres uid)
Vormals er ostwärts ging (floh er Otakars Haß)
hina miti Deoträbbhe, enti sͤnerô degand filu.
hin mit Dietrich, und seiner Degen viel.
her furlêt in lante luttila sitten
10Er ließ im Lande elend sitzen
prüt in büre, barn unwabsan,
die junge Frau im Hause, ein Kind unerwachsen,
arbeo laosa: her rôt ôstar hina.
des Erbes verlustig: er vitt ostwärts sort.
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sĩd Deträbbe darbaä gistuontun
Seitdem Dietrich zu bedürfen begann
fateres mnes. dat was sô friuntlaos man.
meines Vaters Das war ein so freundloser Mann.
her was Otachre ummet tirri,
b0 Er war dem Otakar unmäßig erzürnt,
degano dechisto was er Deotribbe.
der teuerste Degen war er Dietrich.
her was eo folches at ente: imo was eo fehta ti leop:
Er war stets an der Spitze des Volkesß: ihm war stets Kampf lieb:
s6 chũd was er managêm chônnêm mannum.
kund war er manchem kühnen Mann.
ni waänju ih iu Ib habbe.“
nicht wähne ich, daß er das Leben hat.“
—I2—
Uiltibrant gimahalta, Heribrantes sunu.
Hildebrand sprach, Heribrands Sohn:
„vêttu irmingot obana ab hevane,
Weiß es der große Gott von oben vom Himmel,