Full text: Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte (Vorstufe)

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16. Heinrich I., 919—936. 
Wäsche der Königin ins Meer. Gerlinde wollte sie dafür mit Ruten 
peitschen. Da erklärte sich Gudrun zur Heirat bereit. Sofort wurden 
sie und ihre Jungfrauen in schöne Gewänder gekleidet und köstlich 
bewirtet. 
RIs aber der Morgen graute, ertönten heerhörner vor der Burg; 
sie mar rings von den Hegelingen umgeben. Hartmut hatte nur eine 
kleine Schar beisammen, aber er stürmte mutig hinaus. In heißem 
Kampfe fiel König Ludwig von Herwigs Hand; Hartmut mußte sich der 
Übermacht der Hegelingen ergeben. Diese drangen nun in die Burg 
ein. Furchtbar wütete der alte lvate. Rlles, was ihm begegnete, schlug 
er nieder; auch (Berlinde fand durch sein Schwert den wohlverdienten Tod. 
5. Das glückliche Ende. RIs auch die übrigen Burgen des 
Normannenlandes zerstört waren, traten die Hegelingen mit den Jung¬ 
frauen und vielen (Befangenen die heimfahrt an. Jubelnd schloß Hilde 
die langentbehrte Tochter in ihre Rrme. Gudrun gedachte in ihrer 
Freude auch der (Befangenen. Sie erwirkte (Drtruns und Hartmuts Be¬ 
gnadigung. Dann wurde eine vierfache Hochzeit gefeiert: Herwig ver¬ 
mählte sich mit Gudrun, Grtwin mit (Drtrun, Hartmut mit Hildburg, 
Siegfried von Moorland mit Herwigs Schwester. 
16. Heinrich I., 919-936. 
1. König Kortraö I. von allen den inneren und äußeren Feinden, 
von denen Deutschland unter Karls des Großen schwachen Nachfolgern 
geplagt wurde, konnte nur ein kräftiger Herrscher das Reich befreien. 
Konrad I. von Franken, den sich die Deutschen nach dem Russterben der 
Karolinger zum König erwählten, war dazu nicht mächtig genug. RIs 
er auf dem Sterbebette lag, bat er seinen Bruder Eberhard, er möchte 
den Thron dem mächtigen Sachsenherzog Heinrich überlassen. Und Eber¬ 
hard erfüllte den Villen seines sterbenden Bruders. 
2. Heinrichs Regierungsantritt. Die Sage erzählt, die Boten, 
die Heinrich von seiner Wahl benachrichtigen sollten, hätten ihn beim 
Finkenfang getroffen. Man nannte ihn daher den Finkler oder Vogel- 
steller. Heinrich I. war der erste der Kaiser aus dem Stamme 
der Sachsen, die 919—1024 regierten. Er wußte die widerspenstigen 
herzöge bald zum Gehorsam zu zwingen. Dann galt es, die äußeren 
Feinde des Reiches zu bekämpfen, vor allem die gefährlichen Ungarn.
	        
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