Nahrungsmittel als Krankheitsursache. 
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Fällen bleibt nichts übrig, als auf den Genuß dieser Dinge ganz zu verzichten 
S — und das wird wohl meist der Fall sein — es darauf ankommen 
zu lassen. 
In der Tat ist die Möglichkeit, auf diese Weise eine Krankheit zu er— 
werben, kaum größer, wahrscheinlich geringer als die, auf einer Eisenbahnfahrt 
zu verunglücken oder von einem herabfallenden Ziegelstein getroffen zu werden. 
* 3 deshalb das Eisenbahnfahren aufgeben, weil Eisenbahnunglücke vor— 
ommen 
Eine gewisse Gruppe von Nahrungsmitteln kann man kurz abfertigen, 
das sind die im gewöhnlichen Leben als verdorben bezeichneten Eßwaren und 
Getränke. Allen gemeinsam ist, daß sich in ihnen durch die Tätigkeit be— 
stimmter Balterien oder mikroskopischer Pilze Gärungs- und Zersetzungs— 
vorgänge entwickeln, die zu der Bildung von reizenden oder geradezu giftigen 
Substanzen führen. Ganz besonders giftige Stoffe entwickeln sich bei der eigent⸗ 
lichen Fäulnis des Fleisches, von denen einige schon in kleinsten Mengen töd— 
lich wirken. Glücklicherweise schützt uns die Natur selbst gegen derartige Ver— 
giftungen; denn Fleisch, das so weit gefault ist, riecht so entsetzlich, daß es 
kein Mensch essen würde. 
In den zuckerhaltigen Getränken, wozu also auch der Wein und das Bier 
gehören, bilden sich bei nicht richtig geleiteter Gärung Hefen oder statt des 
Alkohols und der Kohlensäure größere Mengen von Milchsäure, Essigsäure, 
Bernsteinsäure usw., die ebenfalls eine Reizwirkung auf Magen und Darm 
ausüben. 
Ähnlich verhält es sich mit gegorenen Früchten, während das unreife Obst 
dadurch schädlich ist, daß es eine große Menge von Obstsäuren enthält, die erst 
durch den Prozeß der Reifung neutralisiert, abgestumpft, werden. 
Nun gibt es aber Eßwaren, die von vornherein ein Gift enthalten und 
dadurch schädlich wirken, in erster Linie die giftigen Pilze. Die Kenntnis der 
giftigen und eßbaren Pilze und der Mittel, sie zu unterscheiden, verdient eine 
um so weitere Verbreitung, als die Pilze ein ebenso schmackhaftes wie nahrhaftes 
und an vielen Orten billiges Nahrungsmittel sind. Wenig bekannt dürfte es 
sein, daß auch unsere eßbaren Morcheln ein starkes Gift enthalten, das ihnen 
erst durch das Auslaugen oder Auskochen mit Wasser entzogen wird. Das 
angebliche Erkennungsmittel, daß ein silberner Löffel, in die Speisen gesteckt, 
durch schwarzes Anlaufen sicher das Vorhandensein giftiger Bestandteile aänzeigt, 
ist völlig truͤgerisch. Lediglich genaues Kennen giftiger Pilze und sorgsames 
Auslesen vor dem Zubereiten bietet hier sicheren Schutz. 
Wassenerkrankungen werden auch durch die Fleisch- und Fischgifte und 
giftige Muscheln hervorgerufen. 
Bei den Fleischvergiftungen muß man zwei Formen unterscheiden, einmal 
solche, bei denen mit Sicherheit der Nachweis geführt werden kann, daß das 
Tier, von dem das genossene Fleisch abstammt, bei Lebzeiten krank war, das 
andere Mal Vergiftungen, bei denen die Gesundheit des Tieres, dem das Fleisch 
entnommen wurde, feststeht. Zu den ersteren gehören Tiere, die an einer an— 
steckenden Krankheit, besonders an Milzbrand, leiden. Hier können auch die 
Vergiftungen angereiht werden, die nach dem Genuß von Büchsenfleisch beob— 
achtet worden sind. 
Gegen diese Erkrankungen kann man sich allenfalls durch die nötige Auf— 
merksamkeit schützen. Viel schlimmer steht es um jene Vergiftungen, die durch 
Fleisch hervorgerufen werden, dem man nichts ansieht und das von angeblich 
gesunden Tieren stammt. 
L
	        
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