Full text: [Teil 2 = (4. und 5. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 2 = (4. und 5. Schuljahr), [Schülerband])

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Am andern Tage, als das Fest von neuem anhub und die Eltern 
und Stiefschwestern wieder fort waren, ging Aschenputtel zu dem Hasel— 
baum und sprach: 
„Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich, 
Wirf Gold und Silber über mich!“ 
Da warf der Vogel ein noch viel stolzeres Kleid herab als am vorigen Tag. 
Und als es mit diesem Kleide auf der Hochzeit erschien, erstaunte 
jedermann über seine Schönheit. Der Königssohn aber hatte gewartet. bis 
es kam, nahm es gleich bei der Hand und tanzte nur allein mit ihm. 
Wenn die andern kamen und es aufforderten, sprach er: „Das ist meine 
Tänzerin.“ 
Als es nun Abend war, wollte es fort, und der Königssohn ging ihm 
nach und wollte sehen, in welches Haus es ging; äber es sprang ihm fort 
und in den Garten hinter dem haus. Darin stand ein schöner, großer 
Baum, an dem die herrlichsten Birnen hingen: es kletterte so behend wie 
ein Eichhörnchen zwischen die äste, und der Königssohn wußte nicht, wo 
es hingekommen war. 
Er wartete aber, bis der Vater kam, und sprach zu ihm: „Das fremde 
Mädchen ist mir entwischt. und ich glaube, es ist auf den Birnbaum ge— 
sprungen.“ Der Vater dachte: „Sollte es Aschenputtel sein?“, ließ sich die 
Axt holen und hieb den Baum um; aber es war niemand darauf. Und als 
sie in die Küche kamen, lag Aschenputtel da in der Asche wie sonst auch: 
denn es war auf der andern Seite vom Baum herabgesprungen, hatte 
dem Vogel auf dem Haselbäumchen die schönen Kleider wiedergebracht und 
sein graues KRittelchen angezogen. 
Am dritten Tage, als die Eltern und Schwestern fort waren, ging 
Aschenputtel wieder zu seiner Mutter Grab und sprach zu dem Bäumchen: 
„Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich, 
Wirf Gold und Silber über mich!“ 
Nun warf ihm der Vogel ein Kleid herab, das war so prächtig und glän— 
zend, wie es noch keins gehabt hatte, und die Pantoffeln waren ganz 
golden. 
Als es in dem Kleid zu der Hochzeit kam, wußten sie alle nicht, was 
sie vor Verwunderung sagen sollten. Der Königssohn tanzte ganz allein mit 
ihm, und wenn es einer aufforderte, sprach er: „Das ist meine Tänzerin.“ 
Als es nun Abend war, wollte Aschenputtel fort, und der Königssohn 
wollte es begleiten; aber es entsprang ihm so geschwind, daß er nicht folgen 
konnte. Der Königssohn hatte aber eine List gebraucht und hatte die ganze 
Treppe mit Pech bestreichen lassen: da war, als es hinabsprang, der linke 
Pantoffel des Mädchens hängen geblieben. Der Königssohn hob ihn auf, 
und er war klein und zierlich und ganz golden.
	        
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