li. Parabel.
Das Thier hört' er im Rücken schnauben;
das mußt' ihm die Besinnung rauben.
Er in den Schacht des Brunnens kroch;
er stürzte nicht, er schwebte noch.
Gewachsen war ein Brombeerstrauch
aus des geborstnen Brunnens Bauch;
daran der Mann sich fest that klammern
und seinen Zustand drauf bejammern.
Er blickte in die Höh' und sah
dort das Kamelhaupt furchtbar nah,
das ihn wollt' oben fassen wieder.
Dann blickt' er in den Brunnen nieder;
da sah am Grund er einen Drachen
anfgähnen mit entsperrtem Rachen,
der drunten ihn verschlingen wollte,
wenn er hinunter fallen sollte.
So schwebend in der beiden Mitte,
da sah der Arme noch das Dritte.
Mo in die Mauerspalte ging
des Sträuchleins Wurzel, dran er hing,
da sah er still ein Mäusepaar,
schwarz eine, weiß die andere war.
Er sah die schwarze mit der weißen
abwechselnd an der Wurzel beißen.
Sie nagten, zausten, gruben, wühlten,
die Erd' ab von der Wurzel spülten,
und wie sic rieselnd nieder rann,
der Drach' im Grund aufblickte dann,
zu sehn, wie bald mit seiner Bürde
der Strauch entwurzelt fallen würde.
Der Mann in Angst und Furcht und Noth,
umstellt, umlagert und umdroht,
im Stand des jammerhaften Schwedens,
sah sich nach Rettung um vergebens.
Und da er also um sich blickte,
sah er ein Zweiglein, welches nickte
vorn Brombeerstrauch mit reifen Beeren;
da konnt' er doch der Lust nicht wehren.
Er sah nicht des Kameles Wuth
und nicht den Drachen in der Flut
und nicht der Mäuse Tückespiel,
als ihm die Beer' ins Auge fiel.
Er ließ das Thier von oben rauschen
und unter sich den Drachen lauschen