Full text: [Teil 3 = Klasse 2 und 1, [Schülerband]] (Teil 3 = Klasse 2 und 1, [Schülerband])

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4. vundeslied. 
1. $inb wir vereint zur guten 
Stunde, 
wir starker deutscher Männerchor, 
5o dringt aus jedem frohen Munde 
Die Seele zum Gebet hervor: 
Venn wir sind hier in ernsten Dingen, 
Mit hehrem, heiligem Gefühl,' 
Drum muß die volle Brust erklingen 
Lin volles, Helles Saitenspiel! 
2. wem soll der erste Dank er¬ 
schallen? 
Dem Gott, der groß und wunderbar 
Ñus langer Schande Nacht uns allen 
Sn flammen aufgegangen war, 
Der unsrer feinde Trotz zerblitzet, 
Der unsre Kraft uns schön erneut 
Und auf den Sternen waltend sitzet 
von Ewigkeit zu Ewigkeit. 
3. wem soll der zweite Wunsch 
ertönen? 
Des Vaterlandes Majestät! 
verderben allen, die es höhnen! 
Glück dem, der mit ihm fällt und steht! 
Ls geh', durch Tugenden bewundert, 
Geliebt durch Uedlichkeit und Recht, 
Stolz von Jahrhundert zu Jahr¬ 
hundert, 
Ñn Kraft und Ehren ungeschwächt! 
4. Vas dritte, deutscher Männer 
weide, 
Um hellsten soll's geklungen sein! 
Die Freiheit heißet deutsche Freude, 
Die Freiheit führt den deutschen Reihn ; 
Für sie zu leben und zu sterben, 
Vas flammt durch jede deutsche Brust, 
Für sie um großen Tod zu werben, 
Ist deutsche Ehre, deutsche Lust. 
5. Das vierte — hebt zur hehren 
weihe 
Die Hände und die Herzen hoch! — 
Ls lebe alte deutsche Treue! 
Ts lebe deutscher Glaube hoch! 
Mit diesen wollen wir's bestehen, 
Sie sind des Bundes Schild und Hort: 
Fürwahr, es mutz die Welt vergehen, 
vergeht das feste Männerwort. 
6. Rückt dichter in der heil'gen 
Runde 
Und klingt den letzten Jubelklang! 
von herz zu herz, von Mund zu 
Munde 
Erbrause freudig der Gesang! 
Vas Wort, das unsern Bund geschürzet, 
Vas heil, das uns kein Teufel raubt 
Und kein Tyrannentrug uns kürzet, 
Vas sei gehalten und geglaubt! 
INax von ZchenKendorf (1783—1817). 
1. Muttersprache. 
l. Muttersprache, Mutterlaut! 
wie so wonnesam, so traut! 
Erstes Wort, das mir erschallet, 
Süßes, erstes Liebeswort, 
Erster Ton, den ich gelallet, 
Klingest ewig in mir fort. 
Deutsches Lesebuch für Realschulen. III. 
2. Rch, wie trüb ist meinem Sinn, 
wenn ich in der Fremde bin, 
wenn ich fremde Zungen üben. 
Fremde Worte brauchen muß, 
Die ich nimmermehr kann lieben, 
Die nicht klingen als ein Gruß! 
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