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Ewald von Kleist.
Grval- von Kleist.
240. Ode an die preußische Armee.
1. Unüberwundnes Heer, mit dem Tod und Verderben
In Legionen Feinde dringt,
Um das der frohe Sieg die goldnen Flügel schwingt,
O Heer, bereit zum Siegen oder Sterben!
2. Sieh! Feinde, deren Last die Hügel fast versinken,
Den Erdkreis beben macht,
Ziehn gegen dich und drohn mit Qual und ew'ger Nacht;
Das Wasser fehlt, wo ihre Rosse trinken.
3. Der dürre, scheele Neid treibt niederträchtige Scharen
Aus West und Süd heraus,
Und Nordens Höhlen spein sowie des Osts Barbaren
Und Ungeheur, dich zu verschlingen, aus.
4. Verdopple deinen Mut! Der Feinde wilde Fluten
Hemmt Friedrich und dein starker Arm;
Und die Gerechtigkeit verjagt den tollen Schwarm:
Sie blitzt durch dich auf ihn, und seine Rücken bluten.
5. Die Nachwelt wird auf dich als auf ein Muster sehen.
Die künft'gen Helden ehren dich,
Ziehn dich den Römern vor, dem Cäsar Friederich;
Und Böhmens Felsen sind dir ewige Trophäen.
6. Nur schone wie bisher im Lauf von großen Taten
Den Landmann, der dein Feind nicht ist;
Hilf seiner Not, wenn du von Not entfernet bist;
Das Rauben überlaß den Feigen und Kroaten!
7. Ich seh', ich sehe schon — freut euch, o Preußens Freunde! —
Die Tage deines Ruhms sich nahn.
In Ungewittern ziehn die Wilden stolz heran;
Doch Friedrich winket dir: wo sind sie nun, die Feinde?
». Du eilest ihnen nach und drückst mit schweren Eisen
Den Tod tief ihren Schädeln ein
Und kehrst voll Ruhm zurück, die Deinen zu erfreun,
Die jauchzend dich empfahn und ihre Retter preisen.
9. Auch ich, ich werde noch — vergönn es mir, o Himmel! —
Einher vor wenig Helden ziehn.
Ich seh' dich, stolzer Feind, den kleinen Haufen fliehn
Und find' Ehr' oder Tod im rasenden Getümmel.
Mürz 1757. Werke, I, S. i« ff.