Schwab.
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12, „Wo ich das Brot gelassen?"
Sprach da der Pfälzer Fritz,
Er traf, die bei ihm saßen,
Mit seiner Augen Blitz;
Er tat die Fensterpforten
Weit ans im hohen Saal,
Da sah man allerorten
Ins offne Neckartal.
w- Sie sprangen von den Stühlen
Und blickten in das Land,
Da rauchten alle Mühlen
Rings von des Krieges Brand;
Kein Hof ist da zu schauen,
Wo nicht die Scheune dampft,
Von Rosses Huf und Klauen
Ist alles Feld zerstampft.
1823.
392. Die Engels
1. Es lacht ein Eiland
Mit Feigenbäumen,
Mit Rosenlauben,
Mit Rebenranken,
Wie sonst es schaffen
Nur die Gedanken,
Wie man's nur schauet
In Morgenträumen.
2. Es regt ein Volk sich
Auf seinen Hügeln,
Das spricht die Sprache,
Die alte, traute,
Die zu uns redet
Mit Geisterlaute;
Und Freiheit deckt es
Mit jungen Flügeln.
3. Es wohnt im Schutze
Der heil'gen Engel,
Den Cherubinen
Ist es vertrauet,
Von Marmor stehet
Ihr Haus gebauet,
i4. „Nun sprecht, von wessen Schulden
Ist so mein Mahl bestellt?
Ihr müßt euch wohl gedulden,
Bis ihr besät mein Feld,
Bis in des Sommers Schwüle
Mir reifet eure Saat
Und bis mir in der Mühle
Sich wieder dreht ein Rad.
ib. Ihr seht, der Westwind fächelt
In Stoppeln und Gesträuch;
Ihr seht, die Sonne lächelt,
Sie wartet nur auf euch!
Drum sendet flugs die Schlüssel
Und öffnet euren Schatz,
So findet bei der Schüssel
Das Brot den rechten Platz!"
Gedichte, S. 243 ff.
he auf Anatolikon.
Im weißen Kleide,
Rein, ohne Mängel.
4. Wohnt auch die Trauer
In solchem Lande?
Warum verödet
Die Rosenlauben?
Warum kein Liedchen
Beim Saft der Trauben?
Kein Tausch der Waren
Am regen Strande?
5. Das macht, es wimmelt
Dort auf den Wassern
Und birgt sich hinter
Den Felsenriffen:
Ein Heer von Masten,
Von fremden Schiffen,
Ein grimmig Heer ist's
Von Christenhassern!
6. Du Griechenvölkchen,
Willst du verzagen? .
Das Schwert der Väter,
Hast's nicht geschwungen?