Full text: Prosa (Teil 8, [Schülerband])

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Landes erzeugt, wie die keineswegs zu verwerfende Überliefrnng der 
Eingebornen behauptet, müssen spätere Untersuchungen ergeben. Im all¬ 
gemeinen gilt von der Südhälfte der Wüstenzone in noch höherem Grade 
als von ihrem Norden das Wort von der Unfruchtbarkeit großer 
Flächen, dem hier auch das von der Unzugänglichkeit hinzugefügt werden 
muß. So lagert sich also, der Richtung der Küste entsprechend, überall, 
mehr eine Trennung vom Meere als eine Verbindung mit der See 
bildend, eine langgedehnte Landschaft den in höherem Sinne nutzbaren 
Gebieten des Innern vor, der man ohne Übertreibung eine Gesamt¬ 
fläche von etwa einem Zehntel des ganzen Schutzgebiets geben kann. 
Denn die mittlere Breite beträgt im Norden wenigstens 50 km, und 
sie wächst nach Süden noch an. Auf ein Stück Landes von einer 
das Königreich Bayern noch übertreffenden Größe würde demnach die 
Anschauung Passen, die die Gegner unsrer Besitzungen stets auf das 
ganze Gebiet, und sehr mit Unrecht, zu übertragen pflegen. 
Einen großen Vorzug aber darf dies ganze Ödland einschließlich 
der Küsten sein eigen nennen, der eben wieder mit seiner Unfruchtbar¬ 
keit in Zusammenhang steht. Es ist ein gesundes Land; wenn wir 
dagegen hier bereits jene Niederschlagsmengen anträfen, wie sie selbst 
nur im Innern zu Boden gelangen, so würden zweifelsohne hier dem 
Europäer recht wenig zuträgliche Zustände herrschen. Man denke aber: 
eine Europäeransiedlung mit einer ungesunden Tropenküste! Also ehe man 
die Schattenseiten sich in düstern Farben vergegenwärtigt, möge man 
auch das Gute zu berücksichtigen trachten, das grade wieder förderlich 
auf die kolonisatorische Erschließung des Innern einwirkt, während es 
allerdings auf den ersten Blick nicht immer erkannt wird. Karl Dove. 
51. Die [ikmos von Südamerika. 
(An einigen Stellen gekürzt.) 
^^^t eit der Entdeckung der neuen Erdteile sind die Llanos dem Menschen 
bewohnbar geworden. Um den Verkehr zwischen der Küste und 
der Guyana, dem Orinoco-Lande, zu erleichtern, sind hier und da Städte 
an den Steppenflüssen erbaut. Überall hat Viehzucht in dem unerme߬ 
lichen Raume begonnen. Tagereisen voneinander entfernt liegen einzelne 
mit Rindsfellen gedeckte, aus Schilf und Riemen geflochtne Hütten. 
Zahllose Scharen verwilderter Stiere, Pferde und Maulesel schwärmen 
in der Steppe umher. Die ungeheure Vermehrung dieser Tiere der 
alten Welt ist um so bewundrungswürdiger, je mannigfaltiger die Ge¬ 
fahren sind, mit denen sie in diesen Erdstrichen zu kämpfen haben.
	        
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