Full text: [Teil 5, [Schülerband]] (Teil 5, [Schülerband])

250 
143. Unsere Muttersprache. 
1. Muttersprache, Mutterlaut, 
Wie so wonnesam, so traut! 
Erstes Wort, das mir erschallet, 
Süßes, erstes Liebeswort, 
Erster Ton, den ich gelallet, 
Klingest ewig in mir sort. 
2. Ach, wie trüb' ist meinem Sinn. 
Wenn ich in der Fremde bin, 
Wann ich fremde Zungen üben, 
Fremde Worte brauchen muß, 
Die ich nimmermehr kann lieben, 
Die nicht klingen als ein Gruß? 
3. Sprache, schön und wunderbar, 
Ach, wie klingest du so klar! 
Will noch tiefer mich verliefen 
In den Reichtum, in die Pracht; 
Ist mir's doch, als ob mich riefen 
Väter aus des Grabes Nacht. 
4. Klinge, klinge fort und fort, 
Heldensprache, Liebeswort! 
Steig' empor aus tiefen Grüften, 
Längst verschollnes altes Lied! 
Leb' aufs neu' in heil'gen Schriften, 
Daß dir jedes Herz erglüht! 
5. Überall weht Gottes Hauch, 
Heilig ist wohl mancher Brauch; 
Aber soll ich beten, danken, 
Geb' ich meine Liebe kund. 
Meine seligsten Gedanken, 
Sprech' ich wie der Mutier Mund. 
Max v. Schenkeirdorf. 
144. AbschiedSworte eines Vaters an seinen Sohn. 
1. Du wanderst in die Welt hinaus 
Auf dir noch fremden Wegen, 
Dock folgt dir aus dem stillen Haus 
Der treusten Liebe Segen. 
iw
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.