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143. Unsere Muttersprache.
1. Muttersprache, Mutterlaut,
Wie so wonnesam, so traut!
Erstes Wort, das mir erschallet,
Süßes, erstes Liebeswort,
Erster Ton, den ich gelallet,
Klingest ewig in mir sort.
2. Ach, wie trüb' ist meinem Sinn.
Wenn ich in der Fremde bin,
Wann ich fremde Zungen üben,
Fremde Worte brauchen muß,
Die ich nimmermehr kann lieben,
Die nicht klingen als ein Gruß?
3. Sprache, schön und wunderbar,
Ach, wie klingest du so klar!
Will noch tiefer mich verliefen
In den Reichtum, in die Pracht;
Ist mir's doch, als ob mich riefen
Väter aus des Grabes Nacht.
4. Klinge, klinge fort und fort,
Heldensprache, Liebeswort!
Steig' empor aus tiefen Grüften,
Längst verschollnes altes Lied!
Leb' aufs neu' in heil'gen Schriften,
Daß dir jedes Herz erglüht!
5. Überall weht Gottes Hauch,
Heilig ist wohl mancher Brauch;
Aber soll ich beten, danken,
Geb' ich meine Liebe kund.
Meine seligsten Gedanken,
Sprech' ich wie der Mutier Mund.
Max v. Schenkeirdorf.
144. AbschiedSworte eines Vaters an seinen Sohn.
1. Du wanderst in die Welt hinaus
Auf dir noch fremden Wegen,
Dock folgt dir aus dem stillen Haus
Der treusten Liebe Segen.
iw