Full text: [Teil 3 = (Für Quarta), [Schülerband]] (Teil 3 = (Für Quarta), [Schülerband])

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artigen Stöcken, unendliche Schweineherden, unter denen jederzeit ein Esel, 
der den Pelz des Hirten trägt und gelegentlich ihn selbst, dann große Scharen 
von Trappen, Hasen, hamsterartige Ziesel, gelegentlich an einem Weiher mit 
salzhaltigem Wasser wilde Gänse, Enten, Kibitze waren die Gegenstände, die 
an uns und wir an ihnen vorüberflogen während der drei Stunden, die wir 
auf sieben Meilen bis Kecskemet fuhren, mit etwas Aufenthalt in einer Csarda. 
Kecskemet ist ein Dorf, dessen Straßen, wenn man keine Bewohner sieht, 
an das kleine Ende von Schönhausen erinnern: nur hat es 45.000 Einwohner, 
ungepflasterte Straßen, niedrige, orientalisch gegen die Sonne geschlossene 
Häuser mit großen Viehhöfen. Ein fremder Gesandter war da eine so unge¬ 
wöhnliche Erscheinung, und mein magyarischer Diener ließ die Exzellenz so 
rasseln, daß man mir sofort eine Ehrenwache gab, die Behörden sich meldeten 
und Vorspann requiriert wurde. Ich brachte den Abend mit einem liebenswür¬ 
digen Offizierskorps zu, die darauf bestanden, daß ich auch ferner Eskorte mit¬ 
nehmen müsse, und mir eine Menge Räubergeschichten erzählten. Gerade in 
der Gegend, nach der ich reiste, sollten die übelsten Raubnester liegen, an der 
Theiß, wo die Sümpfe und Wüsten ihre Ausrottung fast unmöglich machen. 
Sie sind vortrefflich beritten und bewaffnet, diese Betyaren, überfallen in 
Banden von 16 bis 20 die Reisenden und die Höfe und sind am anderen Tage 
zwanzig Meilen davon. Gegen anständige Leute sind sie höflich. Ich hatte den 
größten Teil meiner Barschaft zurückgelassen, nur etwas Wäsche bei mir und 
hatte eigentlich einen Kitzel, diese Räuber zu Pferde, in großen Pelzen, mit 
Doppelflinten in der Hand und Pistolen im Gurt, deren Anführer schwarze 
Masken tragen und zuweilen dem kleinen Landadel angehören sollen, näher 
kennen zu lernen. Vor einigen Tagen waren mehrere Gendarmen im Gefecht 
mit ihnen geblieben, dafür aber zwei Rchuber gefangen und in Kecskemet stand¬ 
rechtlich erschossen worden. Dergleichen erlebt man in unseren langweiligen 
Gegenden garnicht. 
Um die Zeit, wo Du heut morgen aufwachtest, hast Du schwerlich gedachr, 
daß ich in dem Augenblick in Kumanien in der Gegend von Felegyhaza und 
Csongrad mit Hildebrand in gestreckten: Galopp über die Steppe flog, einen 
liebenswürdigen, sonnenverbrannten Ulanenoffizier neben mir, jeder die ge¬ 
ladenen Pistolen im Heu vor sich liegend, und ein Kommando Ulanen, die 
gespannten Karabiner in der Faust, hinterher jagend. Drei schnelle Pferdchen 
zogen uns, die unweigerlich Rosa und Csillak (Stern) und das nebenlaufende 
Betyar (Vagabund) heißen, von dem Kutscher ununterbrochen bei Namen und 
in bittendem Tone angeredet werden, bis er den Peitschenstiel quer über den 
Kopf hält und mega, mega (halt an) ruft, dann verwandelt sich der Galopp 
in sausende Carriere. Ein sehr wohltuendes Gefühl! 
Die Räuber ließen sich nicht sehen; wie mir mein netter, brauner Leut¬ 
nant sagte, würden sie schon vor Tagesanbruch gewußt haben, daß ich unter 
Bedeckung reiste, gewiß aber seien welche von ihnen unter den würdig aus¬ 
sehenden, stattlichen Bauern, die uns auf den Stationen aus den gestickten.
	        
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