Full text: [Teil 3 = (Quarta), [Schülerband]] (Teil 3 = (Quarta), [Schülerband])

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I. Geschichte und Sage. B. Deutsche Sage und Geschichte. 
nutzten diese Gelegenheit, in österreichische Dienste zu treten, um gegen die 
Ungläubigen zu kämpfen; Kaiser Leopold empfing sie mit Freuden. Der 
junge Eugen kämpfte so wacker bei dem Entsatz durch Sobiesky, daß ihn 
der Kaiser mit einem Dragvnerregiment belohnte. Doch veranlaßte seine 
schwächliche Figur und sein grauer Mantel, in dem er öfters auszureiten 
Pflegte, die kaiserlichen Soldaten noch lange zu dem Scherze, der kleine 
Kapuziner werde wohl nicht vielen Türken den Bart ausraufen. 
Aber der Held wußte sich bald mehr Ansehen zu verschaffen. In 
den Türkenkriegen, die er mitmachte, ging er dem kriegserfahrenen Prinzen 
Ludwig von Baden und dem noch berühmteren Herzog von Lothringen 
(Karl V.) nicht von der Seite, beobachtete alle ihre Pläne und richtete 
ihre schwierigsten Aufträge aus, so daß Herzog Karl, als er mit ihm nach 
Wien zurückkehrte, ihn dem Kaiser mit den Worten vorstellte: „In btefent 
jungen Helden blüht der erste Feldherr seines Jahrhunderts auf." Und 
dieses Wort ging in Erfüllung. In wenigen Jahren hatte sich Eugen 
bis zum Generalfeldmarschall emporgeschwungen und die besten Feldherren 
Ludwigs XIV. aus dem Felde geschlagen, so daß sich der stolze König 
alle Mühe gab, den so gefährlichen Feind wieder auszusöhnen. Er ließ 
ihm die Statthalterschaft der Champagne, die Würde eines Marschalls 
von Frankreich und eine jährliche Pension von 2000 Louisdor an¬ 
bieten. Aber der Prinz betrachtete mit Recht das Land, das ihn so 
liebreich aufgenommen hatte, als sein wahres Vaterland und sagte dem 
französischen Gesandten: . „Antworten Sie Ihrem Könige, daß ich kaiser¬ 
licher Feldmarschall bin, welches ebensoviel wert ist als der französische 
Marschallstab. Geld brauche ich nicht. Solange ich meinem Herrn 
redlich diene, werde ich dessen genug haben." Und mit dankbarer Liebe 
ist der große Mann dem österreichischen Kaiserhause treu geblieben bis an 
seinen Tod. 
Als man ihn einst in Wien strafen wollte, weil er gegen den Befehl 
des Hofkriegsrats eine Schlacht geliefert hatte, die mit einem glänzenden 
^iege endigte, sprach Kaiser Leopold: „Davor bewahre mich Gott, den 
Mann zu strafen, durch den mir Gott so viel Gutes erwiesen hat." 
35. Der schwarze Husar. (1758.) 
Archenholz, Geschichte des Siebenjährigen Krieges. 
^ ergl- die Gedichte Nr. 37: Der Schmied von Solingen, von Gruppe und Nr. 38: 
Der Preusse in Lissabon, von Holtei. 
Im Jahre 1758 wurde ein preußischer Husar von den Franzosen 
gefangen und ins Hauptquartier gebracht. Graf von Klermont selbst, 
der französische Oberbefehlshaber, wollte ihn sprechen; denn die Gefangen-'
	        
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