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III. Abschnitt. Der Mensch und die Natur.
Von Ernst Moritz Arndt.
Könnt' ich Löwenmähnen schütteln
mit dem Zorn und Mut der Jugend,
Weg vom Silber denn, vom Golde!
hin, wohin die Weiser weisen!
Trage, wie dein Schmied es wollte,
trage mutig durch dein Eisen!
Preis ihm, der es hat geschmiedet!
Nimmer magst du würdig preisen,
nimmer, was die Welt befriedet,
was die Welt erhalt, das Eisen.
wie gewaltig wollt' ich rütteln
an des Tages blasser Tugend,
an dem Trug der Feigen, Matten
wer will ihre Namen nennen? —
die der Väter Heldenschatten
nur als Leichenschatten kennen.
Eisen galt in meinen Tagen.
O du Segensglanz des Pfluges,
Gold der Aehren, Gold der Reben!
O du Blitz des Degenzuges,
dem die Dölkerzwinger beben!
Lebenhalter, Ehrenhalter,
bestes Ding von besten Dingen,
o ich konnte tausend Psalter,
voll mit deinen Ehren klingen!
Horch' ich diesen Stundenweisern,
hör' icb sagen, fragen, klagen:
eisern sei ich, übereisern,
fern sei mir das Los gefallen
von den edlen Glanzmetallen,
fern, o fern von jenen allen,
woraus feine Klänge schallen.
Darum Preis dem Rauhen, Harten,
Preis dem Menschenschirmer, Eisen!
Mag vom Blanken, Feinen, Zarten
sich ein andrer seiner preisen;
kann ich nur ein Fünkchen zählen
in mir echter Männergluten,
gönn ich gern den weichen Seelen
volle Weibersehnsuchtsfluten.
III. Abschnitt.
Der Mensch und die Uatur.
Geographisches. Ethnographisches. Verkehr mit
der Natur, den Naturkräften und -Neichen.
>34. Der Mensch, der Herr der Erde.
Von Dr. Karl Lenicke. Populäre Aesthetik.
Der Mensch hat immer als die Krone der Schöpfung gegolten.
In ihm hat die Natur gleichsam eine Konzentration ihrer selbst
von sich losgelöst. Er steht auf der Erde, aber geistig wenig an sie
gebunden, ausgerüstet mit Vernunft, die sich und die Welt begreift