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lingischen verfertigt. Die Erbämter erhalten die Reichsinsignien und setzen
sich damit zu Pferde. Der Kaiser im Ornat, der römische König im
spanischen habit, besteigen gleichfalls ihre Rosse, und indem dieses ge—
schieht, hat sie uns der vorausgeschrittene, unendliche Zug bereits an—
gemeldet. Das Auge war schon ermüdet durch die Menge der reich—
gekleideten Dienerschaft und der übrigen Behörden, durch den stattlich
einherwandelnden Adel; und als nunmehr der Wahlbotschafter, die Erb—
ämter und zuletzt unter dem reichgestickten, von zwölf Schöffen und
Ratsherren getragenen Baldachin der Kaiser in romantischer Kleidung,
zur Linken etwas hinter ihm sein Sohn in spanischer Tracht langsam
auf prächtig geschmückten Pferden einherschwebten, war das Auge nicht
mehr sich selbst genug. Man hätte gewünscht, durch eine Zauberformel
die Erscheinung nur einen Augenblick zu fesseln; aber die Herrlichkeit zog
unaufhaltsam vorbei, und den kaum verlassenen Raum erfüllte sogleich
wieder das hereinwogende Volk.
Nun aber entstand ein neues Gedränge; denn es mußte ein anderer
Zugang, von dem Markte her, nach der Römertür eröffnet und ein Bretter—
weg aufgebrückt werden, welchen der aus dem Dom zurückkehrende Zug
beschreiten sollte. Was in dem Dom vorgegangen, die unendlichen Zere—
monien, welche die Salbung, die Krönung, den Kitterschlag vorbereiten
und begleiten, alles dieses ließen wir uns in der Folge gar gern von
denen erzählen, die manches andere aufgeopfert hatten, um in der Kirche
gegenwärtig zu sein. Wir anderen verzehrten mittlerweile auf unseren
Plätzen eine frugale Mahlzeit; denn wir mußten an dem festlichsten Tage,
den wir erlebten, mit kalter Küche vorlieb nehmen. Dagegen aber war
der beste und älteste Wein aus allen Familienkellern herangebracht worden,
so daß wir von dieser Seite wenigstens dies altertümliche Fest altertüm—
lich feierten.
Auf dem Platze war jetzt das Sehenswürdigste die fertiggewordene und
mit rotgelb und weißem Tuch überlegte Brücke, und wir sollten den Kaiser,
den wir zuerst im Wagen, dann zu Pferde sitzend angestaunt, nun auch zu
Fuße wandelnd bewundern; und sonderbar genug, auf das letzte freuten wir
uns anm meisten; denn uns deuchte diese Weise sich darzustellen so wie die
natürli te, so auch die würdigste. Altere Personen, welche der Krönung
Franz des Ersten beigewohnt, erzählten, Maria, Theresia, über die Maßen
schön, bhabe jener Feierlichkeit an einem Balkonfenster des hauses Frauen—
stein gleich neben dem Römer zugesehen. Als nun ihr Gemahl in der
seltsamen Verkleidung aus dem Dome zurückgekommen und sich ihr so—
zusagen als ein Gespenst Karls des Großen dargestellt, habe er wie zum
Scherz beide hände erhoben und ihr den Reichsapfel, das Zepter und
die wundersamen handschuhe hingewiesen, worüber sie in ein unendliches