Full text: Lesebuch für die Oberklassen katholischer Volksschulen

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Deinen Händen, daß sie spenden, 
10 Das Erworbne nicht verschwenden; 
Deinen Füßen, daß sie gern 
Gehen zn dem Hans des Herrn. 
So gebeut den Gliedern allen, 
Soll dein Thun mir Wohlgefallen! 
16. Vaterlandsliebe. 
(Ferdinand Brunold.) 
Im siebenjährigen Kriege schmolzen die Heere Friedrichs des 
Großen durch die vielen Schlachten stark zusammen. Es war zum 
Erstaunen, daß der große König doch immer wieder wohl gerüstet 
ailf dem Kampfplatze stand, besonders da Preußen damals bedeutend 
kleiner war als jetzt. Aber es war auch der Stolz jedes wehr¬ 
haften Preußen, unter dem alten Fritz zu kämpfen und zu siegen. 
Hunderte eilten freiwillig herbei, um unter seinen Fahnen Schlachten 
zu schlagen und die übermütigen und räuberischen Feinde wieder 
aus dem Lande zu treiben. Besonders zeichneten sich barunter die 
Markaner aus. 
Einst stellte sich eine bedeutende Schar derselben im Lager 
ein und wurde vor den König geführt. Friedrichs Auge ruhte 
wohlgefällig auf den kräftigen, fast riesigen Gestalten, die, teils 
in weiße, teils in blaue Kittel gekleidet, unbefangen vor ihm 
standen. Er fragte: „Wo kommt ihr her?" „Aus der Grafschaft 
Mark." „Was wollt ihr?" „Unserm König helfen." „Ich habe 
euch nicht gerufen." „Desto besser." „Wer hat euch denn rekrutiert?" 
„Keiner." „Es muß euch doch einer geschickt haben!" „Ja, unsere 
Väter." „Wo ist der Offizier, der euch geführt hat?" „Wir haben 
keinen." „Wer hat euch denn kommandiert?" „Wir selbst." „Wie 
viele sind euch denn unterwegs desertiert?" „Desertiert? Könnten 
wir das, dann Hären wir ja nicht freiwillig gekommen." — Das 
Adlerauge des großen Königs erglänzte vor Freude beim Anblick 
dieser treuen Vaterlandssöhne. „Seid mir willkommen, wackere 
Männer!".rief er aus, „brave, redliche Markaner, auf euch kann 
ich bauen." Und dies königliche Wort erhielt sich als eine heilige 
Sage im Lailde und tönte fort von Geschlecht zu Geschlecht. 
17. Mein Vaterland. 
(Heinrich Hoffmann von Fallersleben.) 
1. Treue Liebe bis zum Grabe 
Schwör' ich dir mit Herz und Hand; 
Was ich bin und was ich habe, 
Dank' ich dir, mein Vaterland!
	        
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