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F r e m d e r. Laßt das gut sein, liebe Alte! Der Soldat 
ist daran gewöhnt in Kriegszeiten. Auch auf Stroh und Schilf 
läßt sich's schlafen,'wenn man müde ist und ein gutes Gewissen hat. 
Mutter. Nun, wenn Euch, mein Herr, meine Hütte 
nicht zu schlecht ist, so tretet herein! Ich will Euch ein Lager 
in der warmen Stube bereiten. 
Nun traten die beiden hinein in das Stübchen, und der 
Mann, der krank und schwach in seinem Bette lag, sprach mit 
zitternder Stimme: „Gott grüß’ Euch, edler Herr! Habt Ihr 
keine Nachricht für mich von meinem Sohne Walter? Er ist 
auch Soldat, wohl so alt als Ihr." 
Offizier. Nun, guter Alter, vielleicht ist er tot, oder 
gefangen, oder lebt im Glücke im fernen Lande und denkt 
Eurer nicht mehr. 
Mutter. 0 nein, mein Herr, wenn Walter noch lebte, 
er würde seiner armen Eltern nicht vergessen; er war ja immer 
ein guter Sohn. 
Offizier. 0, eure Liebe zu euerm Sohne preßt mir 
Tränen in die Augen. Grämt euch nicht mehr! Ich komme, 
euch die frohe Botschaft zu bringen, daß euer Sohn noch lebt 
und noch immer mit liebevollem Herzen an euch hängt. Er 
dient bei mir als Gemeiner. 
Mutter. Ach, ist es möglich! 0, nun sind wir wieder 
reich, denn unser Sohn wird heimkehren und der Trost unsers 
Alters sein! 
Offizier. Hier, alter Mann. nehmt diesen Beutel mit 
Gold als Geschenk von dem Freunde eures Sohnes! 
Vater. Nein, mein Herr, dann müßte ich mich ja 
schämen. Wollen Sie mir eine Gefälligkeit erzeigen, so sagen 
Sie mir, wo mein Sohn ist, damit ich ihn aufsuche! 
Indem der Vater dies sagte, flössen ihm reiche Tränen über 
die bleichen Wangen. Tiefe Stille herrschte lange in der Stube. 
Da begann der Offizier noch einmal: „Ihr sollt euern Sohn 
wiedersehen; nehmt aber zuvor dieses Geld von mir!" Die 
beiden Alten weinten sehr, und auch der Offizier konnte sich 
nicht länger halten; er rief schluchzend vor Freude: „Ich bin 
Walter, euer Sohn!" und schloß die teuern Eltern an sein Herz. 
276. Der dankbare Sohn. 
I. In dem Regimente des berühmten Generals von Zieten 
stand auch ein Rittmeister mit Namen Kurzhagen. Er war klug, 
tapfer und hatte ein kindliches Gemüt. Seine Eltern waren arme
	        
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