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Landleute im Mecklenburgischen. Mit dem Verdienstorden an der Brust 
rückte er nach Beendigung des SiebenjährigenKrieges in Parchim ein. 
Die Eltern waren von ihrem Dörfchen nach der Stadt gekommen, 
um ihren Sohn nach Jahren wiederzusehen, und erwarteten ihn auf 
dem Markte. Als er sie erkannte, sprang er rasch vom Pferde und 
umarmte sie unter Freudentränen. Bald darauf muhten sie zu ihm 
ziehen und atzen allezeit mit an seinem Tische, auch wenn er vor¬ 
nehme Gäste hatte. 
Einst spottete ein Offizier darüber, datz Bauern: bei einem Ritt¬ 
meister zu Tische sähen. „Wie? Sollte ich nicht die ersten Wohl¬ 
täter meines Lebens dankbar achten?" war seine Antwort. „Ehe ich 
des Königs Rittmeister wurde, war ich ihr Kind." 
2. Der brave General von Zielen hörte von diesem Vorfalle 
und bat sich selbst nach einiger Zeit mit mehreren Vornehmen bei dem 
Rittmeister zu Gaste. Die Eltern des letzteren wünschten diesnral 
selbst, nicht am Tische zu erscheinen, weil sie sich verlegen fühlen 
würden. Als man sich setzen wollte, fragte der General: „Aber 
Kurzhagen, wo sind Ihre Eltern? Ich denke, sie essen mit Ihnen an 
einem Tische?" Der Rittmeister lächelte und wutzte nicht sogleich zu 
antworten. 
Da stand Zieten auf und holte die Eltern selbst herbei; sie 
inutzten sich rechts und links an seine Seite setzen, und er unterhielt 
sich mit ihnen aufs freundlichste. Als man anfing, Gesundheiten 
auszubringen, nahm er sein Glas, stand auf und sprach: „Meine 
Herren, es gilt dem Wohlerg-ehen dieser braven Eltern eines verdienst¬ 
vollen Sohnes, der es beweist, datz ein dankbarer Sohn mehr wert ist 
als ein hochmütiger Rittmeister." 
3. Später fand der General Gelegenheit, dem Könige von der 
kindlichen Achtung zu erzählen, welche der Rittmeister seinen Eltern 
erwies, und Friedrich II. freute sich sehr darüber. Als Kurzhagen 
einst nach Berlin kani, wurde er zur königlichen Tafel gezogen. 
„Hör' Er, Rittmeister," fragte der König, um seine Gesinnungen zu 
erforschen, „von welchem Hause stammt Er denn eigentlich? Wer 
sind Seine Eltern?" —„Euere Majestät," antwortete Kurzhagen ohne 
Verlegenheit, „ich stamme aus einer Bauernhütte, und meine Eltern 
sind Bauersleute, mit denen ich das Glück teile, dasich Euerer Majestät 
verdanke." 
„So ist's recht!" sagte der König erfreut. „Wer seine Eltern 
achtet, der ist ein ehrenwerter Mann; wer sie gering schätzt, verdient 
nicht geboren zu sein." 
Ehre Vater und Mutter, das ist das erste Gebot, das Ver- 
heitzung hat. Pustkuchen-Glanjow.
	        
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