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Ebenen der Landschaft. Welche Früchte werden hier angebaut? Ge-
treide, Zuckerrüben, Tabak, Flachs usw. In diesen Fruchtauen herrscht
auch rege Gewerbtätigkeit. Woher kommt es? Der gebaute Tabak
wird zu Zigarren und Zigaretten, die Zuckerrüben zu Zucker verarbeitet. Infolge
der ausgedehnten Viehzucht hat sich eine lebhafte Lederindustrie entwickelt. Weit
verbreitet ist in den Gebirgsgegenden der Flachs- und der Hanfbau,
da der Boden und das Klima den Anbau dieser Gewächse gestatten. In-
folgedessen haben sich hier die Leinenweberei und Spinnerei mächtig
entwickelt. Die fertige Leinwand wird nach den Städten Bielefeld und
Herford gebracht und von hier aus in alle Welt verschickt. An andern
Industriezweigen ist die Landschaft arm; es fehlen ihr Erze und Kohlen.
Nur Braunkohlen finden sich an einigen Stellen vor. Sprich noch-
mals über die Erwerbszweige des Weserberglandes I
Sachliche Besprechung und Anwendung:
1. Wie kommt es, daß die Abhänge und Höhen der Weserberge ss
dicht bewaldet sind? Die Anlage von Getreidefelder ist unmöglich, weil diese auf
den Abhängen der Berge schwer zu bestellen sind; der Boden besteht aus Buntsand-
stein usw.; dieser liefert einen guten Waldboden usw.
2. Warum sind die Weserstädte so klein? Die Hauptbeschäftigung der
Bewohner bilden Ackerbau und Viehzucht — Ackerbaugebiete vermögen keine dichte
Bevölkerung zu ernähren usw.
3. Wie ist es zu erklären, daß wir im Wesergebiet so wenig In»
dustrie vorfinden? Mangel an Erzen, an Kohlen, die Bäche eignen sich nicht zur
Anlage von Fabriken, da sie wasserarm find und wenig Gefälle haben usw.
4. Woher rührt die große Fruchtbarkeit der Ebenen des Weser-
gebietes? Schwemmland (besteht aus Keuper), dieses von den Flüssen angeschwemmt;
mildes Klima und reiche Niederschläge.
5. Welche Bedeutung haben die Quertäler der Weserberge? Sie
ermöglichen das Überschreiten der Gebirgsketten: durch sie führen darum Straßen und
Eisenbahnen; an ihrem Ausgange sind größere Orte entstanden (Minden, Detmold,
Bielefeld usw.
Zusammenfassung und Einprägung nach gegebener
Übersicht.
b) Das Hessische Waldgebirge.
. Kehrziel: Wir betrachten jetzt den südlichen Teil der Weser-
landschasten, nämlich das „Hessische Bergland" (zeigen!) oder Wald-
gebirge.
Lage und Ausdehnung. Was lehrt die Karte von der Lage des
Hessischen Berglandes? Es erstreckt sich von dem Rheinischen Schiefer-
gebirge bis zum Werratal, von der Rhön bis zum Solling (zeigen!).
Es füllt den größten Teil der Provinz Hessen-Nassau aus. - Wiedergabe.
Beschaffenheit. Das Hessische Bergland ist, wie die Karte zeigt,
kein zusammenhängender Gebirgszug. Es ist vielmehr ein flach welliges,
bis 40 0 m hohes Berg- und Hügelland. Hin und wieder er-
heben sich darauf einige höhere Berge, Berggruppen und Höhen-
rücken. Das Hessische Bergland wird vielfach von tiefeingeschnittenen
Tälern durchzogen. Diese und die mächtigen Wälder auf den Höhen der
Berggruppen verleihen der Landschaft ein gebirgsähnliches Aussehen. In
den Tälern des Berglandes breiten sich hier und da weite fruchtbare
Ebenen aus. Diese sind sehr gut angebaut und dicht besiedelt. Die