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Jerusalem.
23. Ostindien.
a. Vorderindien mit der Hauptstadt Kalkutta (Mfötta).
1. Den Nordrand bildet das Himalajagebirge. Am Südfuße desselben
liegt ein langes Sumpfland, die Dschungeln. In dem Schilfdickichte dort hausen
Tiger und Büffel, Schlangen und Krokodile.
2. Die Hauptfiüsse sind Indus und Ganges.
Der Ganges ist der heilige Fluß der Bewohner (Hindu). Seine Ufer sind bei
Sonnenaufgang und -Untergang mehrere hundert Meilen entlang von Badenden und
Betenden belebt. Auch sieht man hier am Ufer nicht selten Ruhebetten stehen, in denen
Schwerkranke liegen. Die Kranken lassen sich Mund und Nase mit dem Schlamme des
Flusses bestreichen und sterben so im Anblick des Flusses.
3. Das Tiefland wird vom Indus und Ganges durchflössen nnd ist nament-
lich in seinem östlichen Teile äußerst fruchtbar. Das feuchtheiße Klima bringt hier
eine Üppigkeit der Pflanzen hervor wie sonst nirgends auf der Erde. Manche Pslan-
zen machen in einer Nacht fingerlange Triebe, der Mohn, aus dessen grünen Kapseln
das Opium gewonnen wird, wird mehrere Meter hoch, ja, es gibt hier Bäume,
die in einem Jahre zweimal Früchte tragen. In den Sumpfniederungen werden
ungeheure Mengen von Reis — der Hauptnahrung des indischen Volkes — geerntet,
die Felder aber liefern reiche Erträge an Weizen, Baumwolle und Zuckerrohr.
In den Urwäldern findet man Palmen, indische Feigen, Brotfruchtbäume u. s. w.
b. Hinterindien.
24. ffiljttta mit der Hauptstadt Peking.
1. Das Tiefland Chinas ist sehr fruchtbar. Die Haupterzeugniffe find
Reis, Weizen, Baumwolle, vor allem aber Tee und Seide. Die Menschen
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