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Raume des Kanonenboots in Sonnenschein und Sturm mit uns zusammen
jeder an seiner Stelle treu gewirkt hatten. Die Sonne strahlte auf ein
Bild der Trauer und der Zerstörung. Ehre den Gefallenen!
Als das Kanonenboot die lange Reihe sämtlicher Kriegsschiffe auf der
Taku-Reede passierte, hallten ihm von allen Nationen begeisterte Hurrarufe
entgegen. Vom deutschen Flaggschiff aber wehte das Signal: „Iltis
nachzueifern sei unser Stolz, ihm gleich zu werden unser Ziel!"
Aach A. von Holleben nnd A. von Müller.
268. Unser Kaiser in seinem Heim.
1. Wer kennt nicht das gewaltige, stolze Hohenzollernschloß im Herzen
der Mark, dies wettergeschwärzte, majestätische Maneroiereck, zwischen den
beiden Spreearmen aufragend im Herzen Berlins — dies Wahrzeichen hohen-
zollernscher Größe, diese Fürstengeschichte in Holz und Stein! Einst vom Kur¬
fürsten Friedrich II. als kleine, trutzige Burg angelegt, ist dies Schloß stetig
gewachsen; jeder hat daran weiter gebaut. Wenn man durch seine Hallen
und Säle schreitet, ist's einem bisweilen, als träten die alten Fürstenbilder
heraus ans ihren Rahmen und erzählten von vergangenen Tagen. Was ist
unter diesen Zinnen gelebt und gelitten, gesonnen und gewirkt worden!
Es kam das Jahr 1888. Das alte Schloß hatte noch einmal seinen
alten Kaiser mit gesenkter Standarte gegrüßt, als er zum letztenmal vorüber¬
zog im stillen Sarge. Seinen Sohn konnte es nicht mehr bewillkommnen.
Aber nun kam der kaiserliche Enkel auf den Thron, und er beschloß, sein
Heim wieder hineinzuverlegen in die alte Königsburg.
Wir kennen jene lange Fensterreihe im ersten Stockwerk des Schlosses,
hinausblickcnd nach dem Schloßplatz auf den wasserspendenden Neptun, die
Fenster vom Portal I bis zur Schloßsreiheit, zu denen schon so manches Auge
hinaufgeschaut, weil es weiß, daß hinter ihnen unser Kaiserpaar wohnt. Ja, da
haben sie ihr Heim. Es sind etwa 20 Räumlichkeiten, einst von Friedrich
dem Großen bewohnt, aber nun zu einer behaglichen, vornehmen Fürsten-
wohnung hergestellt. Nirgends verschwenderischer Luxus oder kalter, glänzender
Prunk, nichts Steifes und Unwohnliches. Nein, wer einmal diese Gemächer
durchschreitet, empfindet das Gemütliche, Anheimelnde, das zu einer Wohnung
gehört, das auch das Heim des Kaisers zu einem echt deutschen macht. Hier
zog er ein mit Gemahlin und Kindern, und als zum erstenmal die hellen
Glühlichter aufflammten, war's, als freute sich das alte Schloß, daß es nun
wieder den Markgrafen, den König, ja jetzt auch den Kaiser beherbergen konnte.
Die rote Pnrpnrstandarte webt hoch oben über dem Schlosse; der Kaiser
ist also daheim. Denken wir uns, wir hätten heute einmal — nicht die Ehre