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in Westfalen von Unna im Osten bis Duisburg und Ruhrort
im Westen. Ihm steht noch eine glänzende Zukunft bevor; denn
3beabrangt allmählich aus den norddeutschen Küstenländern
die zur Zelt dort vorherrschende englische Kohle. Vollständig
Pird das aber erst gelingen, nachdem der Rhein mit der Ems
Uund den weiter östlichen Flüssen durch Kanäle in Verbindung
Jetreten und so der jetzt kostspielige Versand nach diesen Gegen—
den ein billigerer geworden ist. Das zweitwichtigste Kohlen⸗
hecken im Reich, das oberschlesische, hat die gleiche Bestimmung
das Innere des ostdelutschen Tieflandes. Von großer Be—
eutung sind ferner das Saar- und das Aachener⸗Becken. Das
ansehnlichste Braunkohlenlager findet sich in der sogenannten
Macdeburger und Thüringer Mulde, wo diese Kohle in großen
as m Herstellung von Paraffin und Mineralölen verwen⸗
de birde Rahe Stainsalzlager und Salinen, d. h. Salzwerke,
besitzt die Provinz Sachsen bei Schönebeck, Halle und Staßfurt,
die Provinz Hannover bei Lüneburg. Nächst Spanien fördert
n El.3)opa gegenwärtig das Deutsche Reich die größte Menge
Kupfer zu Tage, voran in den preußischen Provinzen Sachsen
Und Weslfalen; die bedeutendsten Kupferhütten liegen auf dem
Harz. Außerdem liefert der Bergbau Silber, Blei, Zinn, Zink,
Nund andere Dingesalze für die Landwirtschaft. Berühmt
ist ferner der annsn des Frankenwaldes und des
ee n, besonders in der Gegend von Trier
Und Koblenz Bernstein kommt nirgends so reichlich vor, wie
an der preußischen Samlandküste zwischen dem frischen und
kurischen Haff; er wird am Strande nach heftigen Nordwest⸗
slrmen aufgesucht, zumeist aber durch Schöpfen, Stechen, Bag—
sern und durch Abgraben der Strandberge gewonnen.
Der Gewerbebetrieb ist im Deutschen Reiche sehr bedeutend,
er versorgt nicht nur die Reichsländer mit seinen Erzeugnissen,
sondern bringt noch einen großen Teil der verfertigten Waren
zur Ausfuhr. Es en namentlich die Wollen-⸗, Leinen⸗ und
Saiden Industrie. Wollengewebe werden besonders zu Mühl⸗
ausen im Elsaß, bei Aachen und bei Chemniß hergestellt; einen
lglichen Damast, liefert Sachsen, au dem n Leinen
ihint man Leichtigkeit und schönes Muster, am ielefelder die
Stärke. d Seidenweberei hat ihren voruehmsten Sitz im
Regierungsbezirk Düsseldorf um den Mittelpunkt Crefeld und
wird auch sonst an vielen Orten schwunghaft betrieben. In der
Verarbelng des Eisens steht das Königreich Preußen oben an
weltberühmt sind die ele en der Kruppschen Werke
Essen dann die Eisene und Stahlwaren von Solingen, Dort⸗