Full text: [Theil 2 = Mittel- und Oberstufe, [Schülerband]] (Theil 2 = Mittel- und Oberstufe, [Schülerband])

selbe stellt die Deichsel vor. Noch einen andern Namen hat dieses Stern— 
bild; man nennt es den großen Bären. Die vier Sterne im Viereck 
bilden den Körper, die drei übrigen den Schwanz des Thieres. — Wo 
aber ein großer Bär ist, da wird auch wohl ein kleiner sein. Und so ist 
zes auch. Nicht weit vom großen Bären stehen abermals vier Sterne, die 
eine gebogene Linie bilden. Dieses Gestirn heißt der kleine Bär. Der 
äußerste Stern in dem Schwanze des kleinen Bären hat einen besondern 
Namen; er wird der Polarstern genannt. Man findet ihn immer in der— 
selben Gegend des Himmels und in immer gleicher Höhe. Die andern 
1o0 Sterne dagegen verändern merklich ihre Stellung zum Horizont. — Nicht 
weit von dem großen Bären ist ein schöner Stern erster Größe mit röth— 
lichem Licht; er heißt der Bärenhüter. — Das schönste Sternbild ist der 
Jakobsstab oder der Gürtel des Orion. Es ist leicht an den drei in 
gerader Linie stehenden Sternen zu erkennen. — Die sogenannte Milch— 
Gstraße ist ein heller Streifen, der sich rings durch die ganze Himmelskugel 
zieht, und wird gebildet durch das vereinte Licht vieler Millionen Sterne. 
Auch an den Stellen derselben, die dem bloßen Auge als nebelartige Flecken 
vorkommen, bemerkt man durch ein Fernrohr unzählige viele kleine Sterne. 
Die Fixsterne sind unbeschreiblich weit von uns entfernt. Der nächste 
2o Fixstern ist ohne Zweifel der Sirius oder Hundsstern. Dessenungeachtet 
ist er 200000mal weiter von der Erde entfernt als die Sonne; und eine 
Kanonenkugel, im Sirius abgeschossen, müßte viele hunderttausend Jahre 
lang fliegen, ehe sie die Erde erreichte Er muß also auch viel größer als 
die Sonne sein. Eben so strahlen die andern Fixsterne in ihrem eigenthüm— 
S lichen Licht und sind wirkliche Sonnen zu nennen. 
Der ewige und allmächtige Gott hat alle diese Lichter angezündet und 
trägt alle die Heere von Weltkörpern in den Händen, und er sieht auch das 
Kindlein, lächelnd auf der Mutter Schooß, und umfaßt die Erde und den 
Himmel und aller Himmel Himmel mit Liebe und Erbarmen. — Beobachtet 
zo man den Sternenhimmel, so wird einem zu Muthe, als wenn man in die 
göttliche Vorsehung hineinschaute; und jeder Stern verwandelt sich in ein 
Sprüchlein. Der erste sagt: „Deine Jahre währen für und für. Du hast 
vorhin die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk.“ Der 
zweite sagt: „Bin ich nicht ein Gott, der nahe ist, spricht der Herr, und 
zs5 nicht ein Gott, der ferne sei? Meinest du, daß sich jemand so heimlich 
verbergen könne, daß ich ihn nicht sehe?“ Der dritte sagt: „Du erforschest 
mich und kennest alle meine Wege.“ Der vierte sagt: „Was ist der Mensch, 
daß du seiner gedenkest, und des Menschen Kind, daß du dich seiner annimmst!“ 
Der fünfte sagt: „Und ob auch ein Weib ihres Kindes vergäße, so will ich 
10 doch deiner nicht vergessen, spricht der Herr.“ 
325. Räthsel. 
Schiller. 
1. Auf einer großen Weide gehen 2. Sie altern nie und trinken Leben 
viel tausend Schafe silberweiß; aus einem unerschöpften Born; 
wie wir sie heute wandeln sehen, ein Hirt ist ihnen zugegeben 
sah sie der allerältste Greis. mit schön gebognem Silberhorn. 
328
	        
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