und Kirchengeschichtliches.
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wohl helfen hin und her;
Gesundheit, Heil und Leben,
Zeit, Vind und Wetter geben,
und alles nach Begehr.
Sein Engel wird nicht weichen,
wird meine Feinde scheuchen,
krikt zwischen mich und sie;
zu sterben und zu leben,
sobald er mir gebeut;
dafũür lass ich ihn sorgen,
er weils die rechte Zeit.
Gefãällt es seiner Gũte
und sagt mir mein Gemũüte
nicht was Vergeblich's zu,
so werd' ieh Gott noch preisen
mit manchen schönen Weisen
daheim in meiner Ruh.
Indes wird er den Meinen
es sei heut oder morgen,
dureh seinen Zug, den frommen,
sind wir so weit nun kommen
und wissen selbst nicht wie.
Leg' ich wich späte nieder,
erwach' ieh frühe wieder,
lieg oder zieh' ich fort,
in Schwachheit und in Banden
und was mir stölst zuhanden,
so tröstet mich sein Wort.
Hat er es denn beschlossen,
mit Segen auch erscheinen,
ihr Schutz wie meiner sein;
wird beiderseits gewähren,
was unser Wunsch und Zähren
ihn bittfen ühberein.
So sei nun, Seele, deine
und traue dem alleine,
der dich geschaffen hat;
es gehe, wie es gehe,
dein Vater aus der Höhe
weils allen Sachen Rat!
Paul Pleming.
s0 will ich unverdrossen
an mein Verhängnis gehn;
kein Unfall unter allen
wird je zu hart mir fallen,
ich will ihn üherstehn.
Ihm hab' iech mich ergeben,
12. Wie die Hallischen Waisenhausstistungen entstanden
und gewachsen sind.
Am 7. Januar 1692 war August Hermann Francke nach Halle
als Professor und als Pastor der Vorstadt Glaucha gekommen. Der
Anfang des Jahres 1694 aber ist als die Entstehungszeit aller seiner
Stiftungen anzusehen. Sie begannen so.
Arme kamen jeden Donnerstag in das Pfarrhaus. Anstatt ihnen
vor der Thür Brot zu reichen, ließ Francke sie in das Haus kommen,
katechisierte die jüngeren, während die älteren zuhörten, und schloß mit
einem Gebet. Bei eigener Armut entzog er sich, um Geld für die
Armen zu erübrigen, eine Zeit lang das Abendessen; im Jahre 1695