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und sieh selbst UHarkgraf von Brandenburg (1144). Nun suchte
dureh den Krieg verwüsteton und menschenleeren Lande aufzu-
Lelfen. Aus Holland, Vriesland, Flandern und Franken zog er viele
Pann len in sein Reieh, und dése Linvanderer, meist recht fleibige
Menschen, LHessen sieh an der Havel, Elbe und Spree niederx. Lier
bauten die feissig den Ackor, legten Däamme gegen die Wasserfluten
an und vervandelten die Sumpfgegenden in fruehtbare Lelder und
Iobliche Garten. vie trieben auen Handel und Gewerbe und verbrei—
Dlen deuisebe Sitten und deutsche Bildung im Lande. Albrecht be—
Hef Priester ins Land, weleho das Ohristentum unter dem Volke be-
fostigten und weiter verbreiteten, und setzte in Brandenburg und
Havalberg wieder Bischöfs ein, wo seit 150 Jahren keine mehr gewesen
Varen, eb baute er viele Kreben und Nöster. Albrecht gründete
viels Stadte, wie Berlin, Spandau, Stendal, Rheinsberg u. a. Durch
golehe Linrichtungen gelang es mn obne Härte und Gewalt, die ver-
cuiedenen Stamme seines Gebietes in ein Volk zu vereinigen. Gegen
Nude ones Lobens pilgerto or nach Jerusalem zum Grabe des Heilandes
Und starb. nachdem er 36 Jahre ruhmvoll regiert hatte, im Jahre 1170.
230. Albrechts Nachsolger.
Mach Welter.)
Albrechts Nachfolger aus dem askanischen Hause regierten noch
150 Jahre nach dem Tode ihres Ahnherrn. Sie waren küchtige Re—
enten. Ihr Ansehen stieg so hoch, daß sie auf den Reichstagen das
eeten versahen und bald auch mit den sechs mächtigsten
Reichsfursten das ausschließliche Wahlrecht der deutschen Könige an sich
Assen. Mit dem Tode Walbemars im Jahre 18319 und seines un—
mundigen Vetters rinrin im Jahre 1820 erlosch dieses herrliche Ge—
schlecht Die Mark Brandenburg umfaßte damals nicht nur die heutige
Provinz Brandenburg, sondern auch einen Teil Sachsens, Mecklenburgs
Braunschweigs und Pommerns.
M dem Aussterben des askanischen Hauses beginnt eine Unglücks—
periode für das verwaiste Land. Die benachbarten Fürsten ersahen sich
die ihnen zunächst liegenden Länder zur Beute aus und überfielen die⸗
falben mit Heetesmacht. Der damalige Streit zwischen den Häusern
Wilelsbach und Habsburg um die Kalserkrone verwickelte die Verhält—
se noch mehr. As aber Ludwig von Bayern seinen Nebenbuhler
beslegt hatte, nahm er 18328 die Mark Brandenburg als erledigtes
dleen für fich in Anspruch und belehnte im folgenden Jahre hier⸗
mit seinen neunjührigen Sohn Ludwig.
Unler den drei Markgrafen aus dem Hause Bayern, welche von
1324 bis 1373 regierten, wurden die Marken von unsäglichem Elend
betroffen. Nicht besser war es unter ihren Nachfolgern, den Markgrafen
aus dem Hause Luxemburg. Der letzte von ihnen war der Kaiser
Sigismund selbst. Dieser hat sich nur dadurch um die Marken ver—
dent gemacht, daß er sie einent bessern Herrn übertrug. Es war dies
Friedbrich VI.. Burggraf zu Nuͤrnberg, aus dem gräflichen d
Hohenzollern, einem der ältesten und berühmtesten Häuser in Fran—