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Der kleine Knabe lebte in Amerika und wurde nachher ein
braver Mensch und dazu ein gewaltiger General, hat auch emals
gelogen. Er hieß Georg Washington.
35. Deutscher Rat.
Mobert Reinick.)
. Vor allem eins, mein Kind: Sei treu und wahr!
Laß nie die Lüge deinen Mund entweihn!
Von alters her im deuschen Volke wan
Der höchste Ruhm, gelren und wahr zu sein.
2. Du bist ein deutsches Kind, so denke dran!
Noch bist du jung, noch ist es nicht so schwer.
Aus einem Knaben aber wird ein Mann;
Das Bäumchen biegt sich, doch der Baum nicht mehr.
3. Sprich Ja“ und „Nein“ und dreh und deutle nicht;
Was du berihlest, sage kurz und schlicht;
Was du gelobest, sei dir höchste Pflicht
Dein Wort sei heilig, drum verschwend es nicht!
4. Leicht schleicht die Lüge sich ans Herz heran,
n ein Zwerg ein Riese hintennach;
och dein een zeigt den Feind dir an,
Und eine Stimme ruft in dir; „Sei wach!“
5. Dann wach und kämpf, es ist ein Feind bereit:
Die Lüg' in dir, sie drohen bin Gefahr.
Kind, Beutsche kännpfen tapfer allezeit:
Du, deutsches Kind, sei tapfer, treu und wahr!
36. Der persische Knabe und die Rãuber.
onehin Reinrieh Campo.)
As ich noebh ein Knabe war, so erzählt doer persisehe
Diehter Abdul Kaadir aus Qhilan, hatte ioh einen Traum, der
mieh bewog, meine Mautter 2 bitton, mir eine Reise nac
Bagdad zu erlauben, vo ieh mein leben dots widmen wollto.
Nachdem ieh ihr eraault hatte, vas ieh in jenem anne ge·
sehen, weinte sie, zog achtzig Denare hbervor und sagte, nur
die Hälfte des Geldes vare nein ganzes Prbteil, da ioh noch
einen Bruder hätte. Ioh nuub— ihr, als gsie es mir gab, mit
einem Vide versprechen, nenals cue Lũge zu sagen. Dam
umarmte sie mieh und sagte: „Gehe lin, mein dobn; ich
übergebe diek Gottes Sohntze WVi erdeon uns nieht wieder
sohen, als am Lage des Gerichtes.
Ich ging munter voran und bam in die Nãähe von Hamadan,
Vo unser Zug von sechzig Räubern geplündert wurde. Dine
derselben fragte mieh. va ien be mir hatte. Vierzig Denare,
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