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die Nordarmee in Brandenburg unter dem Kronprinzen
von Schweden; unter ihm die Preußen Bülow und Tauenzien.
Woraus erklärt sich die Unthätigkeit und das zweideutige Verhalten
Bernadettes?
die Schlesische Armee unter Blücher (Jork, Gneisenan), ge¬
mischt aus Preußen und Russen. — Gebhard Lebrecht von
Blücher, in Rostock geboren, zuerst in schwedischen, dann in
preußischen Diensten, von Friedrich dem Großen verabschiedet; kühne
Husarennatur, ohne wissenschaftliche Bildung.
Worin lag die Stärke Napoleons gegenüber der größeren
Truppenzahl der Verbündeten?
. 223. Napoleon geht gegen Blücher vor; durch den Anmarsch des
böhmischen Heeres zurückgerufen, läßt er Macdonald in Schlesien
und schlägt die Verbündeten am 26. und 27. August in der mörderischen
Schlacht bei Dresden zurück. (Moreau fällt in der Nähe des Kaisers
Alexander.) Band am me soll dem geschlagenen böhmischen Heere
den Rückzug abschneiden, wird aber, von Napoleon im Stich ge-
lassen, bei Kulm und Nollendorf (die Preußen unter Kleist)
geschlagen und gefangen (30. August).
Auch von den anderen Kriegsschauplätzen erhält Napoleon
Unglücksbotschaften.
Macdonald wird von Blücher, dem „Marschall Vorwärts",
am 26. August an der Katzbach geschlagen.
Oudinot, der Berlin besetzen soll, wird bei Großbeeren von
Bülow, ohne Hilfe Bernadettes, besiegt (23. August). Ein zweiter
Angriff Neys auf Berlin wird von den Preußen unter Bülow und
Tauenzien bei Tcnncwitz blutig zurückgewiesen (6. September).
Durch Jorks Sieg bei Wartenburg erzwingt das schlesische
Heer den Übergang über die Elbe (3. Oktober) und veranlaßt auch
die Nordarmee zum Vorrücken.
Napoleon geht von Dresden nach Leipzig zurück.
Die Völkerschlacht bei Leipzig, 16.—19. Oktober 1813.
. 224. Am 16. Oktober schlägt Napoleon den Angriff Schwarzen-
bergs bei Wachau zurück (die Siegesglocken in Leipzig), aber
Blücher siegt bei Möckern über Marmont und bahnt so die Ver-
einignng des schleichen und des böhmischen Heeres an.
Am 17. Oktober (einem Sonntag) läßt Napoleon durch den
gefangenen östreichischen General Merveldt Friedensanträge machen,
die aber unbeantwortet bleiben.