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ein. Auf dem Weißen Berge bei Prag, wo Christian von
Anhalt das Heer Friedrichs aufgestellt hatte, kam es im
November 1620 zur Schlacht. Eine Stunde reichte hin,
Friedrich, den Besitzer zweier Kurländer, zum länderlosen
Flüchtling zu machen. Bald folgte ihm die Acht, welche
Kaiser Ferdinand über ihn verhängte. Die „Pfalz war in¬
dessen von den Spaniern, den Verbündeten Österreichs, an¬
gegriffen worden und die Union hatte denselben nur einen
schwachen Widerstand entgegengesetzt. Ernst von Mansfeld,
bald auch der Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach
und Christian von Braunschweig standen noch mit geworbenem
Volk für Friedrich in den Waffen. Der erstere hatte die
Oberpfalz den Bayern überlassen müssen und war dann in
die Rheinpfalz gezogen, wohin ihm Tillh auf dem Fuße
folgte. Zwar siegte Mansfeld 1622 über Tillh bei Wiesloch;
aber noch in demselben Jahre unterlagen der Markgraf von
Baden bei Wimpfen und der Herzog von Braunschweig bei
Höchst. Tillh bemächtigte sich der Stadt Heidelberg und
der ganzen Pfalz.
Nachdem auf diese Weise Maximilian die Sache Öster¬
reichs und der Liga zum vollständigen Siege geführt hatte,
übertrug der Kaiser die bisher mit der Pfalz verbundene
Kur auf Maximilian. Auf dem Fürstentage zu Regensburg
im Jahre 1623 erfolgte die Belehnung.
Kaum hatte je ein Kurfürst eine mächtigere Stellung
gehabt, als sie damals Maximilian einnahm. Zu dem An¬
sehen, welches sein staatsmünnisches Talent, sein kräftiger
Charakter sowie nun auch sein Rang ihm verlieh, kamen
die bedeutenden Mittel, über welche er als Haupt der Liga
und als Herr eines ansehnlichen Ländergebietes verfügte.
Denn ihm gehorchten außer seinem Erblande auch noch Öber-
vsterreich, welches er als Pfand vom Kaiser behalten hatte,
sowie die Ober- und Rheinpfalz, welche er als kaiserlicher
Kommissär verwaltete.
Ohne es hindern zu können, hatte man in Wien zusehen
müssen, wie der wachsende Einfluß Maximilians das An¬
sehen des Kaisers allmählich ganz in Schatten stellte. Eben
hatte Maximilian angefangen, im Kriege mit dem nieder-
sächsischen Kreise und Dänemark seine Macht auch über
Niederdeutschland auszubreiten. Da wandte sich der Kaiser
an Albrecht von Wallenstein und in kurzer Zeit hatte dieser
Feldherr ein eigenes Heer für den Kaiser aufgestellt, das er