—
⁊
23
4
zösischen Schützen gelegen bei einer MWindmühle. Das Achkerfeld
vor uns ist wohbl flach und eben gewesen, aber von den feindlichen
Schũutzen war nicht die Spur zu erkennen, die lagen sicher hinter
Schutzengräben. Spart die Patronenl hat der Leutnant ermahnt.
Nicht lang aber hat's gedauert, da haben die sakrischen Schützen
drüben angefangen ihr Feuer lebhaft gerade auf unsere Stellung
zu richten. Wir waren doch gut gedeckb? Woher wubten sie so
genau unsern Unterschlupf' — Als ieh mir die Sache genauer
betrachte, da finde ich's auch schon. Herr Leutnant, da von der
Muũhle aus können's uns sehen, melde ich und — na, wofür wäre
iech aus Oberbayern und mit dem Stutzen aufgewachsen? —
Schon die zweite Kugel hat dem Ausguek da oben ein Ende ge—
macht. Aber nun hat's ein Feuer auf uns gegeben! — Sakrisch!
Unser Leutnant ist hinter einem Aufwurf gelegen, etwas rück-
wärts vom Graben. Er hat sein Doppelglas gehabt und eben hat
er gesagh: Mir scheint, die Franzosen bereiten da etwas vor bei
Loignyl In demselben Augenblick hat man auch schon deutlieh
den Kugelschlag gehört und bereits hat Leutnant Ziegler nach
seinem rechten Fub gefabt. Da haben's mich halt doch blessierb!
hat er ausgerufen, aber macht euch nichts draus, 's wird schon
nit arg geworden sein — hab geglaubt, ich liege in guter Deckung!
— Weib Gott, wo's herkommen isb!
Ieh hab aber beobachtet, woher's kommen ist. Schon ein
paarmal hab ieh ein weibes Wölkchen aufsteigen sehen, links
geitwarts, vorwärts der Mühle, gerade am Wege mit den Bäumen.
Da hat sich eine Patrouille vorgebirscht, überlege ioh mir, um zu
flankieren — standen wir doch weit vor der Schützenlinie. Dann
ist mir ganz plötzlich so ein Gedanke dureh den Kopf gelahren:
Wartet, ich werd euch meinen Leutnant anstreichen! Wir Ober-
bayern sind gar brave Leut, aber wenn uns die Rauflust über-
kommt, da — —. Der Graben, in dem wir gelegen sind, ist sohräg
nach dem Weg zu gelaufen. Versueh's Anselm, sagte ieh zu mir
und sehon kroeh ich vorsichtig hinter dem Aufwurf entlang. Der
ist mit allerlei dürrem Gras und niederem Weidengestrüpp be—
wachsen gewesen und das hat mir genutzt. Freilich, eine ganze
Weile hab ieh auch auf allen Vieren schleichen müssen wie der
Dachs und stellenweis ist's Wasser schuhhoch auf der Sohlen
gestanden und ist wettermäbig kalt gewesen am 2. Dezember!
Das hab ieh aber erst gefühlt zwei Stunden später, als die Schlacht
beendet war. Schon einigemal hat mein Schlupfweg Biegungen