Full text: Mit 40 Abbildungen (Teil 1 = (2. und 3. Schuljahr), [Schülerband])

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Wenn der Kaiser Zeit hat, kommt er gern aus seinen Zimmern zu seinen 
Kindern herüber und bleibt bei ihnen, solange er kann. 
Die kaiserlichen Kinder lieben ihre Eltern über alles. Sie glauben, 
ihre Mutter sei die beste Frau von der Welt. Als der Kronprinz noch 
klein war und von seinem Lehrer hörte, alle Menschen seien Sünder, sah 
er groß auf. „So?“ sagte er, „also auch mein Papa?“ „Gewiß,“ meinte 
der Lehrer, „alle Menschen ohne Ausnahme.“ „Aber meine Mama nicht,“ 
rief da der kleine Prinz, meine Mama hat noch nie Sünde getan!“ 
) Die Kaiserin als Landesmutter. 
Die Kaiserin sorgt aber nicht nur für ihre eigenen Kinder, sondern 
auch für andre, kleine und große. Wie der Kaiser der Vater des Landes 
ist, so will sie dessen Mutter sein. In der großen Stadt Berlin hat sie 
nun viel Gelegenheit, Gutes zu tun und für das Wohl andrer zu sorgen. 
Dort wohnen viele arme Leute, die ärmer sind als die Ärmsten unter uns. 
In Gemeinschaft mit andern reichen Leuten sorgt sie nun so viel als möglich 
dafür, daß den Notleidenden Lebensmittel, Holz, Kohlen, Kleider und 
alles, was sie sonst notwendig brauchen, angeschafft wird. 
Die Kaiserin besucht auch häufig die Kranken- und Waisenhäuser und 
hat für jeden dort ein freundliches Wort. Am Weihnachtsabend macht 
sich die Kaiserin noch eine besondere Freude. Wenn den Prinzen beschert 
worden ist, dann kommt noch eine große Schar armer Kinder. In einem 
großen Saale des Schlosses steht ein riesiger geputzter Lichterbaum, und 
auf den Tischen liegen schöne und nützliche Geschenke für jedes Kind. 
Die Kaiserin freut sich dann über die frohen Kindergesichter und spricht 
so freundlich wie eine Mutter mit den dankenden Kindern. 
So kommt es, daß alle Leute in Berlin und im ganzen Lande die 
gute Kaiserin von Herzen liebhaben. Dr. C. Spielmanns Schülerhefte. 
e) Herzensgüte unsrer Kaiserin. 
Albs unsre Kaiserin einst in ihrem Heimatlande Schleswig-Holstein 
weilte, besuchte sie auch das Ostseestädtchen Eckernförde. Auf dem Bahn— 
hofe des Städtchens war ihr ein festlicher Empfang bereitet, und ein 
Mägdlein war auserkoren, ihr eine Blumenspende und ein Willkommen 
entgegenzutragen. Wohleinstudiert ist das schöne Gedicht. Jetzt hält 
der Zug. Im Empfangszimmer steht die Kaiserin, vor ihr steht das
	        
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