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sich auf einen Ast und ließ sich mit kortschleppen. Als sie den
Baum nach Hause gebracht hatten, war der Riese ganz nabß von
Schweiß. Hans aber batte keine varme Stelle am Leibe.
5. Da ward dem Riesen doch bange vor ihm, und er beschlob,
Hans im Schlafe zu erschlagen. Hans aber ahnte wehon so etwas
und machte sieh eine Strohpuppe, die er in sein Bett legte; er selbst
aber kroch unter das Bett. Um Nitternacht kam der Riese mit
einer groben Axt und rief: „Hans!“ — Hans schwieg ganz still.
Da meinte der Riese, er schliefe, nahm seine Axt und gab der Stroh⸗
puppe damit eins vor den Kopf. Als es am andern Morgen bhell
wurde und der Riese Hansens Stimme hörte, erschrak er sehr. Nun
kam Hans zum Frühstück herein und sagte: „Mich hat heute nacht,
eine Mücke in die Stirn gestochen; das juckt noch.“ Da sagte der
Riese zu seiner Frau, als Hans wieder drauben wvar: „Ieh hab' ihm
heute nacht eins mit der Axt vor den Kopf gegeben, und er meint,
eine Mücke hätte ihn gestochen. Wie werden wir den Rerl nur
wieder los?“ Da rief er Hans herein und fragte ihn, ob er nicht
wieder weitergehen wollte; er volle ibm aueh einen Scheffel voll
Geld geben. „Ja,“ sagte Hans, „venn du mir einen Scheffel Geld
gibst, so geh' ich fort“, nahm das Geld und wanderte damit nach
Hause. Da hatte er nun einen Scheffel voll Geld, und seine beiden
klugen Brüder hatten gar nichts.
Nach Wilhelm Wisser.