gehen mochte, und beschwerte sich darüber bei seiner Frau, weil er
denn doch lieber in der Gesellschaft von vernünftigen Leuten als bei
Narren sein wollte. Sie sagte ihm aber, das verstehe er nicht, das
müsse so sein; alle sehr großen Herren hätten's lieber mit Narren zu
tun; er werde denn doch kein Narr sein wollen und eine Ausnahme
machen.
Endlich ließ er sich's gefallen und war nur froh, daß seine Frau
zufrieden war. Aber die Freude dauerte nicht lange. Er kam einmal
zu ihr und traf sie ganz traurig an. „Was fehlt dir?“ fragte er Jie.
„Ich bin verdrießlich über das Regenwetter. Das währt nun doch
schon vier Tage lang, und ich wollte so gern Sonnenschein haben.
Überhaupt ich wollte, ich könnte alles machen, was der liebe Gott
kann, sso daß ich Frühling haben könnte und Sommer und Herbst
und Winter, gerade, wenn ich wollte. Geh hin und mache, daß ich's
kann!“ So sagte sie, und ihm gefiel es selber. „Wie," dachte er,
„wenn du jetzt im Regen hinaus gingst und kämest heim im Sonnen-
scheine, den deine Frau gemacht hätte? Da könntest du auch die
Narren wieder los werden.“
So dachte er bei sich und schlich sich gleich mit seinem Fischernetze
zu einer Hinterpforte im Regen hinaus, ging an den See, tauchte
sein Netz ein und rief wieder wie sonst:
„Fischlein, Fischlein in dem Seel!“
„Was willst du, Kaiser Dudeldee?“
fragte ihn das Fischlein. „Ach,“ sagte er, „weiter nichts – meine Frau
möchte gern können, was Gott kann: Regen und Sonnenschein machen
und Frühling und Herbst und Winter, wenn sie gerade will.“
„So, und weiter nichts?" fragte das Fischlein. „Nein, nein,
Kaiser Dudeldee, ich sehe, daß bei deiner Frau und dir nichts gut
angelegt ist; darum sei du wieder der alte Fischer Dudeldee! Denn
damals warsst du nicht so übermütig und ungenügsam wie jetzt."
Das Fischchen verschwand, und die schwarzblauen Wogen brausten
fürchterlich; Dudeldee rief wohl oft noch:
„Fischlein, Fischlein in dem Seel!“
aber kein Fischlein fragte mehr: „Was willst du, lieber Dudeldee?“
Und er stand wieder da wie das erste Mal, ohne Wams, nur in
seinen schmutzigen ledernen Hosen und war wieder der alte Fischer
Dudeldee.
. Als er heim kam, war das Schloß fort, und da stand wieder
seine kleine bretterne Hütte, darin saß seine Frau in ihren schmutzigen
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