Full text: [Teil 3 = (3. und 4. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 3 = (3. und 4. Schuljahr), [Schülerband])

3 
die hat sich geängstet um Hans und will ihn beimbolen. Da ist 
er niebt auf dem Wagen. Weleb ein Jammer! Priedrich weiß 
keine Auskunft zu geben, und obwobl er hoch und teuer versichert, 
niebht gesehlafen zu haben, sieht jeder doeb, daß im Schlat der 
Knabe an seiner Seite verschwunden ist. Die Mutter vwill selbst 
binaus in die Nacht, das Kind zu sueben. Der Vater weist sie 
hinein in die Stube. Er selbst zündet eine Laterne an und sagt: 
„leh find ihn allein; der Leo ist aueb nieht heimgekommen, s0 
ist er beim Hans; es kann nicht schlimm sein.“ Er wanderte bin— 
aus, V. zu. Aber schon auf halbem Wege kommt ihm ein Bote 
entgegen, einer der Männer, der ibm erzählt, vie und wo Hans 
gefunden worden, und daß er, nächst Gott, es dem treuen Leo 
verdanke, daß er gerettet und lebend sei. Im warmen Bett bei 
der Nachbarsfrau habe er diée Augen aufgeschlagen und die Rede 
wiedergefunden. Da eilt der Vater mit dem Manne, sein Kind zu 
umarmen und sich zu versichern, daß es ihm neu geschenkt sei. 
Seine Angst verwandelte sich in Dank. 
Was sitat der Leo so vergnũglich auf der sonnenbeschienenen 
Steinplatte vor dem Hauseé? Was blinzelt er mit den kleinen 
Augen in die Sonne und leckt sich die Schnauze? Neben ihm 
steht eine rote irdene Schüssel, aber sie ist leer. O, es war 
etwas darin, eine ganze, rote, köstliebe Wurst war darin! Hat 
die aber geschmeckt! Heute Morgen ist er mit dem Hans eingezogen 
in die Muhble, und da kKam dié Wurst. Und Leo weiß wobl warum; 
drum blinzelt er aueh so vergnügt und leckt und lecekt. 
65. Die Ernte. 
Ernst Lausch. Das illustrierte goldene Kinderbuch. IV. 3. Aufl. Leipzig, 1878. S. 9. 
Seht, da ist Lust und Leben auf dem Felde! Der Landmann hat 
zwar schwere Arbeit; aber er streicht sich den Schweiß aus dem Gesichte, 
ist fröhlich und singt ein munteres Lied. Hei, wie die blanken Sensen 
rauschen und die langen, schweren Halme zu Boden sinken! — Der eine 
Schnitter da wetzt mit dem Wetzsteine seine Sense; denn sie muß scharf 
sein, wenn sie viele Halme auf einen Hieb zerschneiden soll. 
Das Weizenfeld dahinten ist bald abgemäht. Es steht nur noch eine 
kleine Ecke, darin hat sich das Häschen verborgen. Wann wird es heraus— 
springen? Jetzt — o seht! o seht! wie schnell es laufen kann! — Die ab— 
gemähten Halme, die in dicken Reihen liegen, nennt man Schwaden. Den 
Mähern folgen fleißige Frauen oder Mädchen, die das Getreide aufnehmen, 
III. B.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.