Objekt: [Quarta, [Schülerband]] (Quarta, [Schülerband])

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61. Frledrich der Große nach dem Slebenjährigen Rriege. 
ich fast sieben Jahren kehrte Friedrich in seine 
Hauptstadt zuruck, und endlich konnte er wieder 
einen Sommer in Sanssouci verleben. 
Aber die Berliner erkannten ihren König kaum wieder. 
Er war alt geworden, nicht von der Last der Jahre, sonderns 
von der Größe des Kummers und der Menge der Sorgen, 
die er wahrend der schrecklichen Zeit getragen hatte. Seine 
Gestalt war ein wenig gebeugt, und er hatte tiefe, scharfe 
Falten im Gesicht; auch war er strenger geworden und selten 
mehr freundlich. 
Auf Sanssouci lebte er nicht mehr so heiter wie früher. 
Die schöônen Feste hatten ein Ende: viele seiner Freunde waren 
gestorben, andre weggezogen, neue kamen nicht hinzu; nur 
die Windspiele blieben um ihn. 
Er fand viel zu tun nach dem Kriege. Denn eine Menge 15 
Hauser waren in seinen Landern niedergebrannt, viele Bauern 
hatten ihr Vieh verloren, die meisten besaßen kein Korn zur 
Aussaat, und ganze Stadte und Dörfer waren zerstöôrt. Nie- 
mand konnte den Einwohnern helfen als allein der König; 
an ihn wandten sie sich mit ihren Klagen und Bitten, und der 20 
Kõnig half allen. 
Er begehrte keinen Dank dafür. Als einst ein kleines 
Stadtchen abgebrannt war, gab der König den Armen das 
Geld, um es wieder aufzubauen. Als dann der Bürgermeister 
des Ortes mit zwei andern Büurgern kam und dem Könige 25 
dankte, sprach er: „Ihr habt mir nicht zu danken; dafür bin 
ich da.“ 
Alle Jahre reiste er durch das ganze Land, um zu sehen, 
wie es stünde, wie's seinen Untertanen ginge, ob der Bauer 
sein Brot hätte von seinem Acker, ob der Kaufmann beim 30 
Handeèl reich wurde, ob die Fabrikanten eine gute Ware ver- 
fertigten und daran gewannen. Er ließ Graben bauen, um 
Flusse zu verbinden, damit die Schiffer mit ihren Kahnen voll 
Kaufmannsgũuter bequemer und schneller von einem Orte zum 
andern fahren könnten; er ließ große Sumpfe austrocknen 35 
und baute Dörfer auf dem neu gewonnenen Boden. 
F
	        
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