Full text: Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen

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In ben ZeitungZdruckereien unserer Kreisstadt Zwickau geht es 
wesentlich anders zu. Die stärkere Auflage und der größere Umfang 
der Zeitungen erfordern mehr Schnelligkeit in der Herstellung derselben. 
Das kann nur erreicht werden durch Anwendung von Maschinen ver¬ 
schiedener Art. Versetzen wir uns einmal in die Druckerei des „Zwickauer 
Tageblattes". Dort werden nur die Anzeigen in der oben beschriebenen 
Weise gesetzt. Der glatt fortlaufende Text wird dagegen in vier Setz¬ 
maschinen, die großen Schreibmaschinen ähneln, gesetzt und zeilenweise in 
Blei gegossen. 
Sind alle Zeitungsseiten gesetzt, so werden nach verschiedenen Zwischen¬ 
arbeiten je zwei derselben auf einen Druckeylinder der Rotationsmaschine 
befestigt, und diese kann ihre Massenherstellung beginnen. Die neue 
Zwillings-Rotationsmaschine des „Zwickauer Tageblattes" ist eine der 
größten in Deutschland. Sie vermag zweiunddreißig Seiten in der Größe 
des Tageblattes oder vierundsechzig Seiten im halben Format gleichzeitig 
zu drucken. Von rechts und links gelagerten Rollen laufen breite Papier¬ 
stränge durch Anfeuchtapparate in zwei getrennte Druckwerke. Dort wer¬ 
den sie durch eine Anzahl Druckeylinder aus beiden Seiten bedruckt und 
durch Schneideeylinder in Bogen zerschnitten. Eine große Walze sammelt 
dann die bedruckten Bogen beider Werke, legt sie übereinander und führt sie 
einem Apparat zu, in welchem sie gefalzt werden. Dann werden die fertigen 
Zeitungen von einer weiteren Sammelwalze zu Paketen von je fünf Stück 
vereinigt und dem Ablegapparat zugeführt. Die Maschine kann stündlich 
zwölftausend zweimal gefalzte Zeitungen von achtzehn bis zweiunddreißig 
Seiten Umfang liefern. Zum Betriebe dient ein mächtiger Wärmemotor. 
Wer hätte noch vor wenigen Jahrzehnten ahnen können, daß jemals 
eine solche Massenherstellung möglich wäre. Sie ist aber jetzt auch 
nötig zur Befriedigung der Bedürfnisse des unendlich gesteigerten Verkehrs. 
Perl, Oberplanitz. 
(8. Schuljahr.) 
54. Verkehrsmittel und Verkehrswege. 
Abfahren! Ein gellender Pfiff ertönt, und klirrend und pustend 
setzt sich der Eisenbahnzug in Bewegung. Vorbei an den zahllosen Säulen 
des Bahnsteiges und den langgestreckten Güterböden, durch ein Gewirr 
von unzähligen Schienensträngen, über hohe Brücken und lange Tunnel 
eilt er auf seinem glatten Eisenwege mit immer größerer Schnelligkeit 
dahin. Im behaglich durchwärmten Personenwagen sitzen die Reisenden 
auf bequemen Bänken und sehen Dörfer und Städte, Berge und Täler, 
Menschen und Menschenwerke in bunter, immer wechselnder Reihe an 
sich vorübergleiten. 
Die meisten Orte verdanken der Eisenbahn ihren Aufschwung) denn 
durch letztere wurden sie dem Handel und Verkehr erschlossen. Zwickau
	        
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