Full text: Lieder der Deutschen aus den Zeiten der Freiheitskriege und der Kämpfe um die nationale Einheit

Die Erhebung der deutschen Stämme 1813. 7 
51. 
Du denkst nur: „Das sind noch die alten Scharen, 
Die alten Völker sind es, deren Schwiele 
Noch zeugt, wie ich sie geißelte zum Spiele!“ 
Nein! neue sind es, und du sollst's gewahren. 
Es ist vom himmel aus ein Geist gefahren, 
Der hat ans Firmament mit einem Kiele 
Geschrieben flammend, was schon lasen viele, 
Und all' die andern werden's auch erfahren. 
Ein Wort des Glaubens, das im hohen Norden 
Vom Mund des herrn zuerst ward ausgesprochen, 
Ist jetzt gehört in allen himmelsstrichen: 
„Die Blindheit unsres Augs ist sehend worden, 
Der helm des Wahns auf deinem haupt zerbrochen, 
Und deine Schrecken sind von dir gewichen!“ 
Nun, Deutschland, horch mit hunderttausend Ohren, 
Nun schau mit hunderttausendfachem Blicke 
hieher, wo gegenwärtig dein Geschicke 
Im Kampfe blut'ger Wehen wird geboren! 
Tritt hier hervor aus den verschloßnen Toren, 
Ein Kind des Siegs, so schüttle dein Genicke, 
Denn du bist frei; ja! doch zur Rnechtschaft schicke 
Auf ewig dich, geht die Geburt verloren! 
Wirf nieder in den Staub all' deine Glieder, 
All' deine URinder, Väter, Mütter, Bräute, 
Und zwing' Erhörung von dem himmel nieder! 
Denn deines Lebens Lose wirft man heute. 
RKnie, und steh auf vom Staub nicht eher wieder, 
Als bis du tönen hörest Siegsgeläute! 
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54.
	        
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