Full text: Auswahl patriotischer Prosa aus der Zeit der Erhebung Preußens (1806 - 13) (71/72, [Schülerband])

Auswahl patriotischer Prosa. 
stehen, wie es noch nie sein Herz kann gehoben haben, weil er 
noch nie Veranlassung hatte, so innig und wahr zu empfinden, 
was doch für einen Herrscher das beglückendste und erhebendste 
*, die reinste Übereinstimmung zwischen seinem Willen und 
110 seince Völler Wunst; wir satna hn das Heer, auf seinen 
V zum Kampf eweiht und gnet durch Gebet, hinaus⸗ 
geleern den „g, der es dem Feinde entgegenführt. Dieses 
nun, der Durchzug unseres Heeres zum Kampf, zum entschei— 
denden Kampf um das Höchste und Edelste, ist der Gegenstand, 
115 der, wie er gewiß uns alle erfüllt und bewegt, uns besonders 
in dieser Stunde beschäftigen soll, damit auch für uns dieser 
heilige Krieg beginne mit demütigend erhebenden Gedanken 
an Gott, damit ihm unsere Hoffnung und unsere Freude ge— 
heiliget werde. 
120 Text. Jerem. 17, 58. 
So spricht der Herr: Verflucht ist der Mann, der sich 
auf Menschen verläßt und hält Fleisch für seinen Arm und 
mit seinem Herzen vom Herrn weicht! Der wird sein wie 
die Heide in der Wüste und wird nicht sehen den zukünftigen 
125 Trost; sondern wird bleiben in der Dürre, in der Wüste, 
in einem unfruchtbaren Lande, da niemand wohnet. Ge— 
segnet aber ist der Mann, der sich auf den Herrn verläßt, 
des der Herr seine Zuversicht ist. Der ist wie ein Baum 
am Wasser gepflanzet und am Bach gewurzelt. Denn ob— 
130 gleich eine Hitze kommt, fürchtet er sich doch nicht und sorget 
nicht, wenn ein dürres Jahr kommt; sondern er bringt ohne 
Aufhören Früchte. 
Und Jerem. 18. 7 10. 
Plötzlich rede ich wider ein Volk und Königreich, daß 
1835 ich es ausrotten, zerbrechen und verderben wolle; wo es sich 
aber bekehret von seiner Vosheit, dawider ich rede, so soll 
w. auch reuen das Unglück, das ich ihm gedachte zu tun. 
plötzlich rede ich von einem Volk und Königreich, daß 
ich es bauen und pflanzen wolle: so es aber Böses tut vor 
.meinen Augen, daß es meiner Stimme nicht gehorcht, so 
soll mich auch reuen das Gute, das ich ihm verheißen hatte 
zu tun.
	        
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