Auswahl patriotischer Prosa.
stehen, wie es noch nie sein Herz kann gehoben haben, weil er
noch nie Veranlassung hatte, so innig und wahr zu empfinden,
was doch für einen Herrscher das beglückendste und erhebendste
*, die reinste Übereinstimmung zwischen seinem Willen und
110 seince Völler Wunst; wir satna hn das Heer, auf seinen
V zum Kampf eweiht und gnet durch Gebet, hinaus⸗
geleern den „g, der es dem Feinde entgegenführt. Dieses
nun, der Durchzug unseres Heeres zum Kampf, zum entschei—
denden Kampf um das Höchste und Edelste, ist der Gegenstand,
115 der, wie er gewiß uns alle erfüllt und bewegt, uns besonders
in dieser Stunde beschäftigen soll, damit auch für uns dieser
heilige Krieg beginne mit demütigend erhebenden Gedanken
an Gott, damit ihm unsere Hoffnung und unsere Freude ge—
heiliget werde.
120 Text. Jerem. 17, 58.
So spricht der Herr: Verflucht ist der Mann, der sich
auf Menschen verläßt und hält Fleisch für seinen Arm und
mit seinem Herzen vom Herrn weicht! Der wird sein wie
die Heide in der Wüste und wird nicht sehen den zukünftigen
125 Trost; sondern wird bleiben in der Dürre, in der Wüste,
in einem unfruchtbaren Lande, da niemand wohnet. Ge—
segnet aber ist der Mann, der sich auf den Herrn verläßt,
des der Herr seine Zuversicht ist. Der ist wie ein Baum
am Wasser gepflanzet und am Bach gewurzelt. Denn ob—
130 gleich eine Hitze kommt, fürchtet er sich doch nicht und sorget
nicht, wenn ein dürres Jahr kommt; sondern er bringt ohne
Aufhören Früchte.
Und Jerem. 18. 7 10.
Plötzlich rede ich wider ein Volk und Königreich, daß
1835 ich es ausrotten, zerbrechen und verderben wolle; wo es sich
aber bekehret von seiner Vosheit, dawider ich rede, so soll
w. auch reuen das Unglück, das ich ihm gedachte zu tun.
plötzlich rede ich von einem Volk und Königreich, daß
ich es bauen und pflanzen wolle: so es aber Böses tut vor
.meinen Augen, daß es meiner Stimme nicht gehorcht, so
soll mich auch reuen das Gute, das ich ihm verheißen hatte
zu tun.