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Als Beweis dießer größeren Ehre wird dann vorangestellt
daß jeder noch nichl zum Tode verurteilte Verbrecher in
der Kirche Zuflucht und Lebensrettung finden solle. Aber
dann folgen allerdings für diejenigen, welche solche Gnade
der christlichen Kirche verachten, Artikel, die mit Blut ge—
schrieben sind. Wer sich an einem Gotteshause vergreift,
der soll des Todes sterben. Wer an einem Geistlichen
oder königlichen Beamten Gewalt übt, der soll des Todes
sterben. Wer die Taufe weigert oder das Fasten mutwillig
bricht, der soll des Todes serben. Wer im alten Aben
glauben verharrend andere für Zauberer oder Hexen hält
und umbringt, wer noch Menschenleichen verbrennt, statt
sie zu begraben, wer gar noch Menschen den Götlern
opfert, der soll des Todes sterben. Wer aber, so schließt
das Gesetz mit versöhnlicher Milde, eines dieser lodes
würdigen Verbrechen heimlich begangen hätte und käme
reuig und beichtend zum Priester, der soll auf dessen Für—
sprache begnadigt werden — Wird hierdurch der Kirche
eine ungeheure geistige Macht gegeben, so erhält sie nun
auch durch dasselbe Gesetz die äußeren Existenzmittel. Denn
jede Gaukirche soll mit einem Hofe und zwei Hufen Landes,
nebst zwei Hörigen ausgestatlet und ihr von sämtlichen
Adligen und Freien der Zehnte gegeben werden, wie ihn
der König selber zu geben verspricht.
Wittekind war auf dem Reichstage nicht erschienen.
Mit furchtbarer Entrüstung empfing er in Dänematk, wo
er sich aufhielt, die Kunde von diesem einschneidenden
Gesetze. Jetzt also war die Losung der fränkischen Parten
Die Taufe oder den Tod! Seiner freien Gewissensüber—
zeugung zu folgen, das sollte mit dem Beile des Henkers
geahndet werden! Und eine solche Blutmission schmückte
sich mit dem Namen des Königs aller Könige, nahm das
Wort von der Gnade und Versöhnung auf ihre Aippen!
Nimmermehr schien ihm das göttliche Wahrheit sein zu
können. Daß aber Gott der Herr auch durch Sünde und
Irrtum der Menschen hindurch sein Reich auf Erden baut,
wie hätte er das damals schon fassen können! Sofort
eilte er aus seinem Verstecke hervor, um zu retten, was
noch zu retten schien Den MWel hatte König Karl durch