Schiller. [11 109
Friedrich von Schiller (1769 1805).
151. Der Schütz.
1. Mit dem Pfeil, dem Bogen Durch Gebirg und Klüfte
Durch Gebirg und Tal Herrscht der Schütze frei.
Kommt der Schütz gezogen 3. Ihm gehört das Weite;
Früh im Morgenstrahl. Was sein Pfeil erreicht,
2. Wie im Reich der Lüfte Das ist seine Beute,
König ist der Weih, Was da fleugt und kreucht.
152. Rätsel.
.
1. Auf einer großen Weide gehen
Viel tausend Schafe silberweiß;
Wie wir sie heute wandeln sehen,
Sah sie der allerältste Greis.
2. Sie altern nie und trinken Leben
Aus einem unerschöpften Born;
Ein Hirt ist ihnen zugegeben
Mit schöngebognem Silberhorn.
3. Er treibt sie aus zu goldnen Toren,
Er überzählt sie jede Nacht
Und hat der Lämmer keins verloren,
So oft er auch den Weg vollbracht.
4. Ein treuer Hund hilft sie ihm leiten,
Ein muntrer Widder geht voran.
Die Herde, kannst du sie mir deuten?
Und auch den Hirten zeig mir an!
2.
1. Von Perlen baut sich eine Brücke
Hoch über einen grauen See;
Sie baut sich auf im Augenblicke,
Und schwindelnd steigt sie in die Höh.
2. Der höchsten Schiffe höchste Masten
Ziehn unter ihrem Bogen hin;