Full text: Geschichte der Neuzeit vom Westfälischen Frieden bis in die Gegenwart (Teil 3, [Schülerband])

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Der Krimkrieg (1853—1856). Zar Nikolaus I., der sich als 
Schützer der Christen im Orient fühlte, während Frankreich 
das Protektorat über die dortigen Katholiken beanspruchte, geriet 
über diese Frage im Jahre 1853 in einen Zwist mit der Türkei, 
und als nun Rußland seine Truppen zu Land in die „Donau- 
fürstentümer“ (das heutige Rumänien) einrücken ließ, traten 
Frankreich und England für die Türkei ein. Das wich- 
tigste Ereignis des Krieges war die langwierige Belagerung der 
Festung Sebastopol (auf der Krim, daher der Name des 
Krieges). Die Festung wurde endlich von den verbündeten Fran- 
zosen und Engländern, die zuletzt auch durch ein sardinisches 
Hilfskorps unterstützt wurden, erobert. Der Friede kam erst nach 
dem Tode des Zaren Nikolaus (1855) auf einem Kongreß in Kongreß von 
Paris zu stande. Rußland mußte, von anderen demütigenden Paris. 
Bestimmungen abgesehen, auf die Haltung einer Flotte im Schwarzen 
Meer und damit auf lang gehegte Pläne verzichten. Die „Donau- Das Fürsten- 
fürstentümer“ sollten unter der Oberhoheit der Türkei von frei- _ fm 
gewählten Fürsten regiert werden, vereinigten sich aber zu einem Rumänien, 
Fürstentum Rumänien, zu dessen zweitem Herrscher im Jahre 
1866 Fürst Karl (Carol) von Hohenzollern gezählt wurde. 
Der Österreichisch-sardinische Krieg (1859). Der Krimkrieg 
hatte für Österreich unheilvolle Folgen. Dieses hatte sich Österreichs 
einerseits durch eine zeitweilige Besetzung der Donaufürstentümer Haltung im 
die Feindschaft Rußlands, anderseits durch seine Weigerung, am Krimkrieg, 
Kriege teilzunehmen, die Abneigung der Westmächte zugezogen. 
Hingegen hatte Sardinien die Gunst Napoleons III. gewonnen; 
dieser trat num als Förderer der italienischen Pläne dieses Staates Annäherung 
auf und unterstützte ihn auch in dem Österreichisech-Sardiniensan 
sardinischen Krieg im Jahre 1859. Frankreich, 
Sardinien verfolgte auch nach der Niederlage von 1848 Sardinische 
und 1849 unablässig eine Politik, die zur Einigung Italiens führen Politik, Graf 
sollte. König Viktor Emanuel hatte in dem Grafen Cavour Cam, 
einen tüchtigen Ratgeber gefunden, der den Bund mit Napoleon 
zustande brachte, freilich um den hohen Preis, daß er 
Savoyen und Nizza an Frankreich abzutreten versprach. Lediglich 
infolge der stets gespannter werdenden Beziehungen zwischen den 
drei Staaten brach im Frühjahr des Jahres 1859 der Krieg aus. Ausbruch 
Die österreichischen Truppen schlugen sich tapfer, wurden aber des Krieges, 
durch Versäumnisse des Oberkommandierenden Graf Gyulay 
und infolge der besseren Bewaffnung der Franzosen zuerst bei
	        
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