fullscreen: Mittelalter und Neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden (Bd. 1)

§ 24. Das Deutsche Reich unter Lothar von Supplwburg (1125—1137). 57 
ein, am 15. Juli 1099. Namenlos war die Freude der Sieger. 
Vom Eifer hingerissen, richteten sie unter ihren Feinden ein großes Blut¬ 
bad an. Herzog Gottfried, der edelste und verdienteste unter den Kreuz- 
sahrern, wurde zurrt König des eroberten Landes gewühlt, nannte sich 
<lber nur „Schirmer des Heiligen Grabes". 
5. Das Königreich Jerusalem 1099—1187. Durch einen Sieg 
über den Sultan von Ägypten, der zur Wiedereroberung des Landes 
heranzog, rechtfertigte Gottfried den gewählten Titel; doch starb er schon 
im folgenden Jahre (1100). Darauf übernahm sein Bruder Balduin, 
vorher Herzog von Edessa, die Regierung als erster König von Jeru- 
salem. Sein Reich, nach Art der abendländischen Lehensstaaten ein- 
gerichtet, erstreckte sich vom Roten Meere über Palästina und Syrien 
bis an den Euphrat. Auf Balduin folgten noch fünf weitere Könige; 
doch war die christliche Herrschaft steten Angriffen der Ungläubigen aus- 
gesetzt. Die dadurch veranlaßte zweite Kreuzfahrt verlief ganz er- 
gebnislos, obwohl die beiden Staatsoberhäupter von Deutschland und 
Frankreich selber die Führung übernommen hatten (vgl. S. 60,2). Im 
Jahre 1187 endlich geriet Jerusalem wiederum in die Gewalt der Feinde. 
Der Fall der Heiligen Stadt entfachte nochmals den ganzen Eifer des 
Abendlandes. Aber keinem der weiteren (fünf) Kreuzzüge ist es gelungen, 
die einstigen Errungenschaften zurückzugewinnen. 
Verlauf und Ergebnis dieser Kreuzfahrten sind zugehörigen Ortes in den 
nachfolgenden Abschnitten vorgeführt: Barbarossas Zug S. 64, der Lateinische 
Kreuzzug [<S. ;66, der Zug Friedrichs II. S. 67, die zwei 'Züge lLudwigs des 
Heiligen S. 70. 
§ 24. 
Das Deutsche Reich unter Lothar von Tnpplinburg 
1125-1137. 
1. Lothars ansehnliche 'Kansmacht. Durch Verschwägerungen 
und Erbschaften waren an Lothar viele Besitzungen in Sachsen und 
Thüringen gefallen; davon hatte er die Markgrafschaft Meißen schon als 
Herzog von Sachsen an Konrad von Wettin übertragen (1123). Zum 
Kaiser gewählt, verstärkte Lothar seine Machtstellung noch durch eine 
enge Verbindung mit den Welsen, indem er seine einzige Tochter Ger- 
trud mit dem Bayernherzog Heinrich dem Stolzen vermählte (1127). 
Die Wetfen in Mayern (1070—1180). Das Herzogtum Bayern war seit 
dem Tode Heinrichs V. von Luxemburg (1026) fast ununterbrochen im unmittel- 
baren Besitz der Salier gewesen (so z. B. wird Heinrich III. als Herzog in
	        
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